Stürze und die damit verbundenen Verletzungen sind für Patienten mit einem Morbus Parkinson eines der Hauptprobleme im täglichen Leben. Wissenschaftler der School of Human Movement Studies an der Queensland University of Technology in Australien und weiterer Forschungszentren^ haben nun in einer Studie untersucht, ob und welche Faktoren auf mögliche Stürze in der Zukunft hinweisen können. Dazu untersuchten die Forscher 101 Patienten mit einem Morbus Parkinson im Frühstadium mit einer Vielzahl neurologischer und physiologischer Tests. Darunter befanden sich unter anderem der Motilitätstest nach Tinetti zur Messung des Sturzrisikos, die Berg Balance Scale und der Timed Up and Go - Test sowie weitere Untersuchungen, um möglichst alle mobilitätsspezifischen Parameter zu erfassen. Mit Hilfe weiterer Verfahren untersuchten die Wissenschaftler die Sehfähigkeit sowie die Reaktionszeit, Muskelkraft und andere Faktoren. Bei knapp der Hälfte (48 Prozent) aller Studienteilnehmer kam es im Laufe von sechs Monaten zu einem Sturz. 24 Prozent aller Probanden stürzten mehr als ein Mal. Die statistische Auswertung der gesammelten Daten zeigte, dass eine Kombination der Werte der Unified Parkinson's Disease Rating Scale (UPDRS), des Ausmaßes und der Häufigkeit des Freezingphänomens während des Gehens ("total freezing of gait score") sowie des Auftreten eines Orthostasesyndroms, des Tinetti-Tests und des Ausmaßes haltungsbedingter Schwankungen von der anterioren nach der posterioren Richtung die höchste Sensitivität (78 Prozent) als Prädiktor für Stürze aufwies.
(jpo)
Abstract aus Neurology 2010, published online on June 23, DOI:10.1212/WNL.0b013e3181e7b688Zurück zur Startseite