Indische Wissenschaftler des Department of Neurology, All India Institute of Medical Sciences, Ansari Nagar, Neu-Delhi, haben vor Kurzem in einer Studie das Stimmenprofil von Patienten mit Morbus Parkinson näher untersucht und sind dabei insbesondere der Frage nachgegangen, ob und inwieweit die verschiedenen Profile mit dem Schweregrad der Erkrankung zusammenhängen. Hierzu teilten sie 133 Parkinson-Patienten in zwei Gruppen ein. Gruppe 1 umfasste Patienten mit einem UPDRS (= Unified Parkinson's Disease Rating Scale)-Score ≤ 45, Gruppe 2 Personen mit einem UPDRS-Score > 45. Mittels eines Artikulations-Assessments der Indian Speech and Hearing Association (ISHA) und einer speziellen Software analysierten die Forscher dann die Sprache der 133 Studienteilnehmer. Insgesamt 87 Patienten (65,4 %) gaben an, unter Sprachproblemen zu leiden. Es zeigte sich, dass mit 64,7 % ein langsames Lesetempo, mit 60,2 % eine Heiserkeit, mit 39,8 % artikulatorische Störungen und mit 32,3 % ein abgehacktes Sprechen die häufigsten Sprachauffälligkeiten waren. Disartikulationen betrafen am häufigsten den Bereich der Lippen, gefolgt vom Bereich der lingualen und palatalen Silbenbildung. Die Auswertungen des ISHA-Artikulationstests ergaben, dass die Patienten mit dem fortgeschrittenen Erkrankungsstadium deutlich häufiger Wortverdrehungen hervorbrachten und eine undeutlichere Sprache hatten als Patienten mit einem frühen Stadium der Parkinson-Krankheit. Die Software-Analysen schließlich zeigten, dass sich beide Gruppen auch hinsichtlich der maximalen Phonationsdauer, der Phonationsunfähigkeit und des Verhältnisses von tonreicher zu tonloser Sprache signifikant unterschieden.