Harnwegsprobleme, wie eine überaktive Blase, sind ein häufiges, jedoch oft unterschätztes nicht-motorisches Symptom bei Patienten mit Morbus Parkinson. Forscher des Department of Neurology, University of South Florida, Tampa, Florida, USA, fanden kürzlich in einer Pilotstudie Hinweise darauf, dass das Spasmolytikum Solifenacinsuccinat bei Parkinson-Patienten mit einer überaktiven Blase zu einer Verbesserung der Harninkontinenz führen kann, auch wenn andere Symptome der überaktiven Blase (OAB) bestehen bleiben. Teilnehmer der randomisierten, plazebokontrollierten Doppelblindstudie mit einer Open-label-Extensionsphase waren 23 Patienten mit einem idiopathischen Morbus Parkinson und einer OAB. Sie erhielten für die Dauer von 12 Wochen entweder Solifenacinsuccinat in einer Dosierung von 5-10 mg/Tag oder ein Plazebo verabreicht. Dieser Therapiephase schloss sich die 8-wöchige Open-label-Extension an. Primäres Endziel der Studie war die Veränderung bezüglich der durchschnittlichen Anzahl an Miktionen innerhalb von 24 Stunden. Sekundäre Endziele waren die Veränderungen hinsichtlich der Anzahl an Inkontinenz-Episoden und an Nykturie-Phasen. In puncto primäres Endziel war in der Doppelblindphase der Studie zwar kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Therapiegruppen festzustellen, es zeigte sich jedoch, dass es in der Solifenacinsuccinat-Gruppe bei einer mittleren Dosis von 6 mg/Tag im Gegensatz zu der Plazebo-Gruppe zu einer Verringerung der Anzahl an Miktionsepisoden innerhalb von 24 Stunden gekommen war. In der Open-label-Phase nahm in der Verum-Gruppe außerdem die mittlere Anzahl der Inkontinenz- und der Nykturie-Episoden in 24 Stunden ab. Unerwünschte Nebenwirkungen der spasmolytischen Therapie, wie eine Obstipation und eine Xerostomie, die nach der Therapie wieder verschwanden, traten nicht wieder auf. Solifenacinsuccinat könnte eine effektive Therapieoption der Harninkontinenz bei Patienten mit Morbus Parkinson und einer OAB sein, so die Experten.