Schützt Ibuprofen vor Morbus Parkinson?
Das unter anderem auch antiphlogistisch wirkende Schmerzmittel Ibuprofen scheint das Erkrankungsrisiko für Morbus Parkinson zu minimieren und kann möglicherweise als pharmakologischer Neuroprotektor eingesetzt werden. Zu diesem Ergebnis zumindest kommen Wissenschaftler vom Department of Medicine am Brigham and Women's Hospital in Boston, USA, im Rahmen einer prospektiven Studie mit 136.197 Menschen, bei denen zu Beginn der Untersuchung noch keine Parkinsondiagnose vorlag. Die Daten der Studienteilnehmer wurden der "Nurses Health Study" (NHS) und der "Health Follow-up Study" (HPF) entnommen. Über einen Zeitraum von sechs Jahren wurde die Einnahme von nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAP) mit Hilfe eines Fragebogens evaluiert und das Auftreten einer Parkinsonerkrankung dokumentiert. Die Analyse der Daten ergab innerhalb des Studienzeitraums 291 Parkinsonfälle. Personen, die regelmäßig Ibuprofen eingenommen hatten, wiesen unter Berücksichtigung von Risikofaktoren, wie z. B. Alter oder Zigarettenkonsum, ein deutlich geringeres Risiko für Morbus Parkinson auf als Probanden ohne entsprechende Medikamenteneinnahme. Zwischen dem Parkinsonrisiko und der Anzahl an konsumierten Ibuprofen-Tabletten pro Woche konnte ein direkter Zusammenhang festgestellt werden. Im Falle von Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder anderen NSAPs bestand diese Korrelation nicht. Die Ergebnisse waren auch in einer durchgeführten Metaanalyse reproduzierbar. Den Autoren zufolge reduziert das nichtopioidale Analgetika Ibuprofen offenbar die Wahrscheinlichkeit an Morbus Parkinson zu erkranken und sollte daher als neuroprotektives Medikament genauer untersucht werden.
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Quellen-URL (abgerufen am 05.05.2024 - 00:21): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Schuetzt-Ibuprofen-vor-Morbus-Parkinson-.htm
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