Retardiertes Galantamin zur Verbesserung kognitiver Fähigkeiten bei Morbus Parkinson?
Eine Behandlung mit retardiertem Galantamin zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten bei Morbus Parkinson Patienten hat sich als nicht effektiv erwiesen. Darauf weisen die Ergebnisse einer plazebokontrollierten Doppelblindstudie der Alpert Medical School of Brown University in Providence, USA, hin. Die Wissenschaftler untersuchten 69 Patienten mit einem Morbus Parkinson ohne Anzeichen einer Demenz. Alle Teilnehmer wurden unter randomisierten Bedingungen in zwei Gruppen eingeteilt. Während die Probanden der einen Gruppe ein Plazebopräparat erhielten, wurden die Teilnehmer der anderen Gruppe über einen Zeitraum von 16 Wochen in langsam ansteigender Dosierung mit Galantamin behandelt. Nach Abschluss der Behandlung konnten die Wissenschaftler die 26 Studienteilnehmer der Therapiegruppe und die 28 mit Plazebo behandelten Patienten neuropsychologisch untersuchen. Dabei zeigten sich zwischen beiden Gruppen keinerlei signifikante Unterschiede bezüglich kognitiver Fähigkeiten, wie beispielsweise Aufmerksamkeit, Sprachfertigkeit oder der Gedächtnisleistung. Auch bei anderen untersuchten Variablen, wie Verhaltensstörungen und motorischen Fähigkeiten, ließen sich keine Unterschiede nachweisen. Allerdings kam es bei den Teilnehmern der Galantamin-Gruppe zu häufigen gastrointestinalen Nebenwirkungen und zu einer Verschlechterung der Parkinsonsymptomatik. Wegen dieser Nebenwirkungen brachen viele Teilnehmer der Therapiegruppe die Studie ab. Negative Auswirkungen wie Halluzinationen oder apathisches Verhalten konnten unter der Galantamin-Therapie allerdings nicht beobachtet werden.
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Quellen-URL (abgerufen am 07.05.2024 - 14:19): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Retardiertes-Galantamin-zur-Verbesserung-kognitiver-Faehigke.htm
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