Rauchende Filmhelden haben einen wesentlichen Einfluss darauf, ob Jugendliche mit dem Rauchen beginnen. Dabei spielt es im Prinzip keine Rolle, ob es sich dabei um die "guten" oder "bösen" Protagonisten handelt. Wissenschaftler des Department of Pediatrics am Dartmouth-Hitchcock Medical Center in Lebanon, USA, haben im Rahmen einer Studie 6.522 Jugendliche in den USA per Telefon interviewt. Die Befragungen fanden innerhalb von 24 Monaten zu vier verschiedenen Zeitpunkten statt, die Studienteilnehmer wurden per Zufallsprinzip ausgewählt. Im Rahmen des Interviews befragten die Forscher die Jugendlichen unter anderem, ob sie eine vorher festgelegte Auswahl aktueller Filme mit Szenen verschiedener rauchender Darsteller gesehen hatten. Unter denen, die Rollen als negativ empfanden, befanden sich mit 22,8 Prozent deutlich mehr Raucher als bei den positiv besetzten (13,7 Prozent). Nach 24 Monaten hatten 15,9 Prozent der Teilnehmer, die zu Studienbeginn noch niemals geraucht hatten, zumindest einmal das Rauchen ausprobiert. Eine erste Auswertung der Interviews zeigte zwar, dass die "bösen" Darsteller einen besonders großen Einfluss auf die Jugendlichen hatten, mit dem Rauchen zu beginnen, jedoch relativierte sich dieses Ergebnis nach einer eingehenderen Analyse. Der Studie zufolge spielten neben den Charaktereigenschaften der Darsteller auch der individuelle Charakter der Jugendlichen eine Rolle, ob sie sich eher durch die "guten" oder "bösen" Akteure beeinflussen ließen. Jugendliche werden durch rauchende Filmhelden darin bestärkt, zumindest das Rauchen auszuprobieren und zwar unabhängig davon, ob es sich um die "guten" oder "bösen" Darsteller handelt.