Menschen, die übermäßig viel Zeit mit Videospielen verbringen, scheinen mit ihren Lebensumständen im Allgemeinen unzufriedener zu sein und häufiger unter Depressionen und Angstzuständen zu leiden. Hinweise darauf fanden Forscher vom Department of Psychosocial Science an der University of Bergen, Norwegen, im Rahmen einer Studie mit 2.500 Personen, indem sie die Prävalenz abhängiger Verhaltensweisen sowie die körperliche und geistige Gesundheit der Spieler untersuchten. Von den Studienteilnehmern, deren Daten dem nationalen norwegischen Krankenhausregister entnommen wurden, beantworteten 816 (34 Prozent) Fragebögen zum Thema. Die Auswertung der Daten ergab, dass die Mehrheit der Befragten (56,3 Prozent) Videospiele im normalen Umfang benutzten. Ein abhängiges Verhalten im Hinblick auf den Spielekonsum lag bei 0,6 Prozent vor. Die zwei wichtigsten Prädiktoren für einen problematischen Gebrauch, der bei 4,1 Prozent des untersuchten Kollektivs festgestellt werden konnte, waren männliches Geschlecht und jugendliches Alter. Mitglieder dieser Gruppe waren unzufriedener mit ihrer Lebenssituation und litten vermehrt unter Angst und Depression. Bei einem Großteil der Spieler, die sich sehr häufig mit Videospielen beschäftigten, waren vor allem Online-Rollenspiele mit mehreren Teilnehmern beliebt, wobei im Gesamtkollektiv allerdings meist andere Spielarten bevorzugt wurden. Ein Zusammenhang zwischen der Menge an körperlicher Bewegung und dem Computerspiel konnte nicht festgestellt werden. Bei Menschen mit einem problematischen Gebrauch von Videospielen konnten niedrigere Werte im Bezug auf die allgemeine Lebenszufriedenheit und ein erhöhter Anteil von Angst- und Depressionserkrankungen festgestellt werden, so die Autoren.