Die periphere Nervenfeldstimulation (PNFS) könnte eine effektive Therapiemethode für Patienten mit refraktären Gesichtsschmerzen sein und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern. Diese Ansicht vertreten Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Carl Gustav Carus Technischen Universität Dresden aufgrund von Ergebnissen einer kleinen retrospektiven Studie mit 10 Patienten (5 Männer und 5 Frauen) mit therapieresistenten Gesichtsschmerzen, bei denen eine oder mehrere subkutane Elektroden zur Feldstimulation des Trigeminusnerven implantiert wurden. Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer lag bei 74,2 Jahren, die Dauer der bestehenden Schmerzsymptomatik im Mittel bei 10,6 Jahren. 4 Patienten litten unter einer rekurrierenden klassischen Trigeminusneuralgie, eine Person hatte eine Trigeminusneuralgie und war aus medizinischen Gründen für eine mikrovaskuläre Dekompression nicht geeignet. 2 weitere Patienten wiesen eine MS-assoziierte Neuropathie, ein anderer Studienteilnehmer eine trigeminale Neuropathie als Folge einer Strahlentherapie, einer eine post-herpetische Neuropathie und der letzte schließlich einen persistierenden idiopathischen Gesichtsschmerz auf. Insgesamt 8 der 10 Personen führten die Elektroden-Implantation und die PNFS nach einem ersten erfolgreichen Versuch fort. Das Follow-up nach Einsetzen der Elektroden lag im Mittel bei 11,3 Monaten. Die Auswertung der Messwerte auf der VAS (= visuelle Analogskala) ergab einen Punktwert der mittleren Schmerzintensität von 9,3 präoperativ und 0,75 postoperativ. 6 Patienten gaben an, mit der Stimulation überhaupt keine Schmerzen mehr zu haben, die übrigen 2 Personen hatten zwar weiterhin einen leichten konstanten Schmerz, aber ohne schwere Attacken. Die periphere Nervenfeldstimulation scheint eine vielversprechende Therapieoption bei Patienten mit refraktären Gesichtsschmerzen zu sein, so die Autoren.