Das Parkinson-Syndrom zählt zu den so genannten Synucleinopathien. α-Synuclein ist ein Protein im menschlichen Gehirn, das unter anderem an der Dopamin-Ausschüttung beteiligt ist. Es ist aber auch Hauptbestandteil der Lewy-Körperchen, die in den Gehirnen von Parkinson-Patienten zu finden sind. In einer Studie konnten Forscher des Parkinson's Disease and Movement Disorders Center der Mayo Clinic in Scottsdale, USA und des Tokyo Institute of Psychiatry in Tokio, Japan, zeigen, dass es möglich ist, die LTS (= Lewy type α-synucleinopathy) bei Parkinson-Patienten durch eine Stanzbiopsie der submandibularen Speicheldrüse zu beurteilen. Teilnehmer der Studie waren 15 Patienten mit Morbus Parkinson (9 Frauen und 6 Männer) im durchschnittlichen Alter von 68,7 Jahren und einer mittleren Erkrankungsdauer von 11,8 Jahren, bei denen ambulant eine transkutane Stanzbiopsie der submandibularen Speicheldrüse durchgeführt wurde. Außerdem wurden kleine Speicheldrüsen über eine kleine Inzision aus der Unterlippe entnommen. Das Gewebe wurde in Formalin fixiert und immunhistochemisch auf die LTS hin untersucht. In 12 der 15 durchgeführten Biopsien der submandibularen Drüsen fand sich das zur Untersuchung gewünschte Gewebe und 75 % davon wiederum wiesen eine LTS auf. Im Gegensatz dazu war nur eine der 15 durchgeführten Biopsien der kleinen Speicheldrüsen (6,7 %) positiv für eine LTS. In insgesamt 5 Fällen waren leichte, aber vorübergehende Nebenwirkungen der Probenentnahmen zu beobachten. Eine Stanzbiopsie der submandibularen Speicheldrüse zur Beurteilung einer LTS bei Parkinson-Patienten ist machbar, so das Fazit der Wissenschaftler. Den Experten zufolge kann diese Biopsie-Methode einen wichtigen Beitrag zur Diagnose-Sicherung eines Morbus Parkinson leisten, und zwar insbesondere in Fällen, bei denen ein invasiver Eingriff in Erwägung gezogen wird.