Neue Studie zur Therapie mit Resveratrol bei Patienten mit milder bis moderater Alzheimer-Erkrankung
Die Behandlung von Alzheimer-Patienten mit dem Polyphenol Resveratrol scheint eine sichere Therapiemethode zu sein und wird von den Patienten wohl auch gut toleriert. Außerdem beeinflusst es offenbar den Verlauf einiger Biomarker des Morbus Alzheimer. Hierauf deuten die Ergebnisse einer randomisierten, plazebokontrollierten, multizentrischen doppelblinden, 52-wöchigen Phase II-Studie mit Resveratrol bei Patienten mit einer milden bis moderaten Alzheimer-Erkrankung hin. Im Einzelnen untersuchten Wissenschaftler des Department of Neurology, Georgetown University in Washington, DC und weiterer klinischer Einrichtungen in den USA die Sicherheit und Tolerabilität des Resveratrols sowie seine Effekte auf die Alzheimer-Biomarker Aβ40 und Aβ42 im Plasma sowie das Aβ40, das Aβ42, das Tau- und das Phospho-Tau 181-Protein im Liquor. Außerdem ermittelten sie das volumetrische MRI-Outcome (primäres Endziel) und das klinische Endresultat (sekundäres Endziel). Teilnehmer der Studie waren 119 Alzheimer-Patienten, die randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt wurden. Gruppe 1 erhielt 1 x täglich 500 mg Resveratrol oral verabreicht (mit einem Dosisanstieg in 500 mg-Stufen alle 13 Wochen bis zu einer Dosierung von 1.000 mg Resveratrol 2 x täglich). Die Personen der Gruppe 2 erhielten ein Plazebo. Zu Beginn der Therapie und nach deren Beendigung fertigten die Forscher MRT-Aufnahmen des Gehirns der Patienten an und untersuchten ihren Liquor. Bei einer Untergruppe von 15 Patienten wurden außerdem vor Therapiebeginn sowie nach 13, 26, 39 und 52 Wochen Behandlungszeit detaillierte pharmakokinetische Untersuchungen durchgeführt. Das Resultat: Resveratrol und seine größeren Metaboliten waren in der Verum-Gruppe sowohl im Plasma als auch im Liquor messbar. Die am häufigsten zu beobachtenden Nebenwirkungen der Behandlung waren Übelkeit, Durchfall und Gewichtsverlust. Die weiteren Analysen ergaben, dass es im Laufe der Therapie in der Plazebo-Gruppe zu einem stärkeren Abfall der Aβ40-Spiegel im Liquor und der Aβ40-Spiegel im Plasma kam als in der Resveratrol-Gruppe. Dieser Unterschied erreichte in Woche 52 statistische Signifikanz. Das Hirnvolumen nahm dagegen in Gruppe 1 mehr ab als in Gruppe 2. In dieser Studie konnte gezeigt werden, dass Resveratrol von Patienten mit milder bis moderater Alzheimer-Erkrankung gut toleriert wird und eine sichere Therapiemethode darstellt, so die Autoren. Außerdem scheinen Resveratrol und seine größeren Metaboliten die Bluthirnschranke durchdringen zu können und ZNS-Effekte zu haben. Den Wissenschaftlern nach müssen nun weitere Studien durchgeführt werden, um eine Erklärung für die Biomarker-Veränderungen zu finden, die mit einer Resveratrol-Therapie assoziiert sind.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 25.04.2024 - 21:46): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Neue-Studie-zur-Therapie-mit-Resveratrol-bei-Patienten-mit-m.htm
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