Multiple Sklerose: Ein Risikofaktor für Arteriosklerose?
Bei Patienten mit einer Multiplen Sklerose (MS) scheint auch die Intima media-Dicke der Arteria carotis (CIMT = carotid intima-media thickness) durch die Erkrankung selbst und das Lebensalter der Betroffenen verändert zu sein. Zu diesem Ergebnis zumindest kommen türkische Wissenschaftler des Antalya Training and Research Hospital, Neurology Department in Antalya, im Rahmen einer Studie mit 35 ambulanten Patienten mit einer schubförmig remittierenden MS (22 Frauen und 13 Männer) und 34 gesunden Kontrollpersonen (21 Frauen und 13 Männer) mit ähnlichen demographischen Variablen. Die Forscher analysierten von allen Probanden die Anzahl der Blutkörperchen, die Cholesterin-, Vitamin D-, Vitamin B12- und hs-CRP-Spiegel sowie den Body-Mass-Index, die Nikotinanamnese und die CIMT. Außerdem notierten sie die jeweiligen EDSS-Scores und die Dauer der Erkrankung. Patienten mit einer vaskulären Erkrankung in der Vorgeschichte, einschließlich einer arteriellen Hypertonie, eines Diabetes mellitus, einer peripheren arteriellen Krankheit und Patienten mit einem akuten MS-Schub wurden von der Studie ausgeschlossen. Das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer lag bei 35,8 ± 7,1 Jahren. Es zeigte sich, dass die rechte CIMT in der Gruppe der MS-Patienten deutlich größer war als in der Kontrollgruppe. Der Spearman's Korrelationskoeffizient zwischen dem Lebensalter und der rechten CIMT lag bei r=0.41, P=0.01. Ein Vergleich des Hs-CRP mit einem Cut-off-Wert ≤ 3 ergab, dass die rechten, die linken und die mittleren CIMT-Werte nicht statistisch signifikant waren (P=0.17; P=0.22; P=0.15). Die Vitamin D-Spiegel wiederum waren bei den MS-Patienten statistisch signifikant höher als bei den Kontrollpersonen. Die statistisch signifikanten Faktoren, die mit univariaten Analysen identifiziert worden waren, wurden dann noch in weiterführenden multivariaten Modellen untersucht. Diese Studienergebnisse zeigen, dass die CIMT eine Prädisposition für eine subklinische Arteriosklerose bei Patienten mit einer Multiplen Sklerose stärker widerspiegeln könnte als die Hs-CRP-Spiegel, so die Wissenschaftler.
(drs)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 20.04.2024 - 11:15): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Multiple-Sklerose--Ein-Risikofaktor-fuer-Arteriosklerose-.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239