Das sogenannte „Cold hand sign“, die Beobachtung, dass Hände nach Eintauchen in kaltes Wasser ungewöhnlich lange kalt bleiben, ist ein mögliches Symptom der Multisystematrophie (MSA). Bei Patienten mit Morbus Parkinson hingegen tritt das „Cold hand sign“ nicht auf. Damit ist dieses Zeichen, wenn es vorhanden ist, ein nützlicher Parameter, um die Multisystematrophie vom Morbus Parkinson zu unterscheiden. Allerdings, so Wissenschaftler des Department of Neurology, Chiba University School of Medicine in Chiba, Japan, ist die Prävalenz des „Cold hand sign“ bei MSA nur sehr niedrig und seine Sensitivität zu gering, um anhand dieses Symptoms generell zwischen der Multisystematrophie und dem Morbus Parkinson zu differenzieren. Die japanischen Forscher hatten in einer Studie bei 50 MSA-Patienten (11 x MSA-Parkinson-Typ und 39 x MSA-Cerebellum-Typ), 50 Parkinson-Patienten und 25 gesunden Kontrollpersonen unter verschiedenen Bedingungen die Hauttemperatur der Hände gemessen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass die Hauttemperatur der Händen bei den MSA-Patienten im Durchschnitt deutlich geringer war, als bei den gesunden Personen (32,0 ± 2,7 °C versus 34,1 ± 0,9 °), sich von der Händetemperatur der Parkinson-Patienten jedoch kaum unterschied (32,9 ± 1,8 °C). Temperaturen von unter 28 °C waren nur bei 3 Personen aus der MSA-Gruppe (6%) zu beobachten. Alle übrigen Studienteilnehmer wiesen keine entsprechend niedrigen Hauttemperaturen der Hände auf. Auch waren keine signifikanten Unterschiede in der Handtemperatur zwischen Patienten mit und ohne orthostatische Hypotension je Gruppe oder zwischen Patienten mit Multisystematrophie vom Parkinson-Typ (MSA-P) und Patienten mit MSA von Cerebellum-Typ (MSA-C) festzustellen. Das „Cold hand sign“ ist, wenn dieses Symptom vorhanden ist, zwar ein nützlicher Marker, um zwischen einer MSA und dem Morbus Parkinson zu unterscheiden, eine Messung der Handtemperatur ist zur generellen Differenzierung zwischen Multisystematrophie und Morbus Parkinson jedoch nicht besonders gut geeignet, so die Wissenschaftler.