Mehr als 260 Medikamente gegen neurodegenerative Erkrankungen in der Entwicklung

Bei neurogenerativen Erkrankungen, u. a. Morbus Alzheimer oder Multiple Sklerose, werden bei den Patienten die Nervenzellen geschädigt. Vor allem Menschen in mittleren bis höheren Lebensjahren sind davon betroffen. Da die Menschen immer älter werden, gehen Fachleute davon aus, dass die Zahl der neurogenerativen Krankheiten sehr schnell wächst.

Neue Therapien

Der medizinische Bedarf ist also groß. Laut dem US-amerikanischem Pharmaverband PhRMA sind derzeit über 260 Medikamente gegen 29 verschiedene neurodegenerative Erkrankungen in klinischer Entwicklung oder im Zulassungsprozess. „Viele der 261 sich in der Entwicklung befindlichen Arzneimittel repräsentieren das wachsende Verständnis von den zugrunde liegenden Mechanismen der Neurodegeneration“, meint PhRMA. Das heißt: Das Wissen, wie und warum Nervenzellen bei den betroffenen Patient:innen Schädigungen erfahren, nimmt zu.

Medizinischer Fortschritt bei MS und SMA

Für die Alzheimer-Erkrankung gab die US-amerikanische Behörde FDA im Juni 2021 das „Go“ für das erste Arzneimittel, das direkt in den Krankheitsprozess eingreifen kann und nicht nur symptomatisch wirkt. Bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA ist es in der Prüfung. Aber auch in der Behandlung von Multiple Sklerose (MS) und der Spinalen Muskelatrophie (SMA) sind Fortschritte sichtbar. Laut PhRMA sind nun 33 weitere Wirkstoffkandidaten gegen MS in den Firmen-Pipelines. Und bei der Behandlung von SMA stehen mittlerweile drei verfügbare Therapieoptionen zur Verfügung.

Quelle: pharma-fakten.de, 6.11.2021

(bd)
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Quellen-URL (abgerufen am 02.08.2025 - 08:54): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Mehr-als-260-Medikamente-gegen-neurodegenerative-Erkrankunge.htm
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