Leichte kognitive Störung bei Morbus Parkinson: Häufigkeit und Definition
Wissenschaftliche Untersuchungen früherer Jahre widersprechen sich bezüglich dem Auftreten und dem Muster von leichten kognitiven Beeinträchtigungen ("Mild Cognitive Impairement", MCI) bei Morbus Parkinson. In einer großen multizentrischen Studie bestehend aus acht Kohorten mit 1.346 gut definierten Parkinsonpatienten ohne Demenz konnten Forscher von der Psychiatric Division am Stavanger University Hospital, Norwegen, zeigen, dass eine MCI bei Morbus Parkinson weit verbreitet ist und die verschiedensten kognitiven Bereiche betrifft. Hierfür wurden das verbale Gedächtnis, die Aufmerksamkeit sowie räumliche und exekutive Fähigkeiten der Patienten mit Hilfe einer standardisierten Methode analysiert. Nach Auswertung der Daten konnte bei 25,8 Prozent der Probanden eine leichte kognitive Beeinträchtigung festgestellt werden. Dabei waren Gedächtnisstörungen am häufigsten zu beobachten, gefolgt von Beeinträchtigungen der räumlichen Vorstellung, der exekutiven Funktionen sowie Aufmerksamkeitsdefiziten. Eine milde kognitive Störung war mit einem höheren Alter zum Zeitpunkt der Diagnose und dem Ausbruch der Krankheit, mit männlichem Geschlecht, Depressionen, schweren motorischen Symptomen sowie einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung assoziiert. Die Autoren weisen darauf hin, dass in nachfolgenden Studien Risikofaktoren für den fortschreitenden Verlust der kognitiven Fähigkeiten bei Parkinson identifiziert und Interventionen für das prä-demente Stadium entwickelt werden sollten.
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Quellen-URL (abgerufen am 07.05.2024 - 02:18): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Leichte-kognitive-Stoerung-bei-Morbus-Parkinson--Haeufigkeit.htm
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