Die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL) von Parkinsonpatienten scheint im Ganzen betrachtet offenbar durch die nichtmotorischen Beschwerden mehr beeinträchtigt, als durch die motorischen Symptome. Zu diesem Ergebnis zumindest kommen Forscher vom National Centre of Epidemiology and CIBERNED und der Alzheimer Disease Research Unit am Carlos III Institute of Health in Madrid, Spanien, im Rahmen einer multizentrischen, internationalen Querschnittsstudie mit 411 an Parkinson erkrankten Personen. Die Einteilung der nichtmotorischen Symptome erfolgte nach der "Non-motor Symptome Scale" (NMSS) und wurde mittels klinischer Messungen (Hoehn & Yahr, SCOPA-Motor) beurteilt. Mit zwei Fragebögen, dem PDQ-39 und EQ-5D, wurden die Auswirkungen der nichtmotorischen Defizite auf die HRQoL bewertet. Die Analyse der Daten ergab, dass Nykturie (68,4 Prozent), Müdigkeit (65,9 Prozent) und tropfender Speichelfluss (56,7 Prozent) bei den Studienteilnehmern am häufigsten auftraten. Die gesundheitsbezogene Lebensqualität ließ sich am besten mit dem PDQ-39-Fragebogen beurteilen. Im Vergleich zu den motorischen Einschränkungen konnte zwischen den nichtmotorischen Symptomen und dem PDQ-39 eine stärkere Korrelation festgestellt werden. In jedem Bereich der nichtmotorischen Beschwerden traten signifikant schlechtere Werte im HRQoL bei Patienten mit, als bei Personen ohne derartige Symptome auf. Mit dieser ersten Studie über die ganzheitlichen Auswirkungen der nichtmotorischen Beeinträchtigungen bei Morbus Parkinson konnte gezeigt werden, dass diese Defizite im Vergleich zu den motorischen offenbar einen größeren Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen haben und dass deren Fortschreiten wesentlich zum Rückgang der HRQoL beiträgt, so die Autoren.
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Abstract aus Mov Disord. 2011 Jan 24. doi: 10.1002/mds.23462. (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite