Schon in früheren Meta-Analysen konnte gezeigt werden, dass Patienten mit Morbus Alzheimer erhöhte Serum-Werte von nicht an Caeruloplasmin gebundenem Kupfer (= freies Kupfer; engl.: Non-Cp-Copper) aufweisen. Italienische Wissenschaftler des IRCCS "San Raffaele Pisana" in Rom sind nun kürzlich in einer Studie der Frage nachgegangen, ob erhöhte Kupferwerte auch als Indikator für eine Konversion von leichten kognitiven Einschränkungen zu einem Morbus Alzheimer verwendet werden können. Teilnehmer der Studie waren 42 Patienten, bei denen sich aus leichten Gedächtnisstörungen ein Morbus Alzheimer entwickelt hatte sowie 99 Personen mit stabilen leichten kognitiven Einschränkungen (MCI = mild cognitive impairment). Die Forscher bestimmten bei allen Probanden die Serumspiegel von Kupfer, Caeruloplasmin, freiem Kupfer, Eisen, Transferrin und Ferritin sowie den APOE-Genotyp. Mittels Cox-Regressions-Analysen mit verschiedenen Kovariaten versuchten sie außerdem festzustellen, ob eine Konversion von MCI zur Alzheimer-Erkrankung vorhersagbar war. Einzig signifikanter Parameter einer Konversion war das freie Kupfer, wobei für jedes zusätzliche μmol freien Kupfers pro Liter das Risiko für eine Konversion von MCI zu einem Morbus Alzheimer um etwa 20 % zunahm. Personen mit einem Serumspiegel des freien Kupfers von über 1,6 μmol/l hatten eine Konversionsrisiko-Rate, die 3 Mal höher war als die von Patienten mit Spiegeln unter 1,6 μmol/l. Die Konversions-Rate zwischen APOE4-Tägern und Nicht-Trägern war hingegen ähnlich, was den Wissenschaftlern zufolge darauf hindeutet, dass die „non-Cp copper“-Assoziation unabhängig vom APOE4-Genotyp ist. Diese Studienergebnisse werfen die Frage auf, ob möglicherweise Veränderungen der Lebensgewohnheiten und diätetische Maßnahmen dazu beitragen können, das Risiko für eine Konversion von MCI zum Morbus Alzheimer zu verringern, so die Experten.