Die Paprikapflanze besitzt möglicherweise ein bislang unbekanntes Allergen, gegen das auch Birkenpollen-Allergiker allergisch reagieren. Hiervon berichten Wissenschaftler der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Universitätsklinikum Leipzig und des Instituts für Pathophysiologie, Medizinische Universität Wien, Österreich, anhand einer veröffentlichten Kasuistik ihrer Abteilungen. Es handelte sich um einen Patienten, der unmittelbar nach dem Konsum von roher Paprika schwere anaphylaktische Reaktionen aufwies und notfallmäßig behandelt werden musste. Die Allergiediagnostik ergab in erster Linie eine Allergie gegen Gräser und Birkenpollen, aber auch Anzeichen von pollenassoziierten Nahrungsmittelallergien. Aufgrund ihrer umfangreichen Untersuchungen haben die Forscher nun die Vermutung, dass die allergische Reaktion nach dem Genuss von Paprika eine Kreuzreaktion gegen Bet v 1, das Hauptallergen im Birkenpollen, ist. Bestärkt in dieser Annahme werden die Experten aufgrund der Befunde im Westernblot. Hier war eine Bindung des Patientenserums an ein kleines Nichtstrukturprotein namens 11-kDa-Protein festzustellen. Nach Ansicht der Wissenschaftler kann es sich hierbei um ein bislang noch unentdecktes Allergen der Paprikapflanze handeln, oder: "um ein Fragment des Bet-v-1-homologen Paprikaproteins", so die Autoren.
(drs)
Abstract aus Der Hautarzt 2009, First Online: 29 May 2009Zurück zur Startseite