Ein Diabetes schließt eine ketogene Diät bei Menschen mit einer Epilepsie nicht aus. Diese Ansicht vertreten Wissenschaftler der Universität Wien, Österreich, in einem vor kurzem veröffentlichen Beitrag in einer medizinischen Fachzeitschrift. Die Experten berichten von einem 3 1/2 Jahre alten Mädchen mit einem Diabetes Typ 1, einer rechtsseitigen Halbseitenlähmung und einer durch eine Fehlentwicklung der Hirnrinde verursachten fokalen Epilepsie, die in der Wiener Universitätskinderklinik behandelt wurde. Trotz ihrer Diabetes-Erkrankung leiteten die behandelnden Ärzte bei der Patientin eine ketogene Diät ein. 15 Monate nach Therapiebeginn waren klinisch keine Krampfanfälle mehr zu beobachten. Allerdings war im EEG nach wie vor und vor allem im Schlaf eine deutliche epileptogene Aktivität zu erkennen. Der körperlichen Aktivitätsgrad des Mädchens sowie die gesamte Entwicklung des Kindes hatten sich ebenso verbessert wie die diabetische Stoffwechsellage. Schwere Nebenwirkungen der ketogenen Diät waren nicht zu beobachten. Dieser Fall zeigt, dass eine ketogene Diät auch bei Epilepsiepatienten mit einem Diabetes sicher und effektiv sein kann, so die Wissenschaftler.