Intravenöse Erhaltungstherapie mit Immunglobulinen schützt vor akuter Exazerbation einer Myasthenia gravis
Es gibt mittlerweile einige wissenschaftliche Studien, die zeigen konnten, dass eine intravenöse Immunglobulin-Therapie eine effektive Therapiemethode bei akuter Exazerbation einer Myasthenia gravis (MG) sein kann. Kaum Daten gibt es allerdings bis heute hinsichtlich der Effektivität einer regulären intermittierenden intravenösen Immunglobulin-Therapie bei MG-Patienten, die sich nicht in der Phase einer akuten Attacke ihrer Erkrankung befinden. Türkische Forscher der Ankara University School of Medicine, İbni Sina Hospital in Ankara berichten in einem Beitrag der Zeitschrift „Neurological Science“ davon, dass eine intravenöse Erhaltungstherapie mit Immunglobulinen eine realistische Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit einer therapieresistenten Myasthenia gravis ist und sie vor einer akuten Exazerbation ihrer Erkrankung schützen kann. In einer Studie hatten die Wissenschaftler die Krankenunterlagen von 13 MA-Patienten retrospektiv ausgewertet. Die Patienten hatten entweder auf eine immunsuppressive Therapie nicht ausreichend angesprochen oder waren wegen ihres Alters für eine entsprechende Behandlung nicht geeignet gewesen und erhielten deshalb eine reguläre intravenöse Immunglobulin-Therapie. Die Datenauswertung ergab, dass die Anzahl der MA-Attacken pro Jahr vor der intravenösen Immunglobulin-Therapie im Mittel insgesamt deutlich höher war als nach der Behandlung (0.0960 Attacken/Jahr versus 0.0056 Attacken/Jahr). Neben der Anzahl der MA-Attacken nahm durch die prophylaktische intravenöse Immunglobulin-Therapie bei allen Patienten aber auch die Schwere der Anfälle ab. 8 Studienteilnehmer (62 %) hatten zuvor Steroide eingenommen. 2 von ihnen konnten nach Beginn der intravenösen regulären Immunglobulin-Therapie auf die Steroiden verzichten, bei den anderen 6 Patienten verringerte sich die Dosis um 50 %. Zwar konnte in 4 Fällen der Bedarf des Parasympathomimetikums Pyridostigmin nicht reduziert werden, die übrigen 9 Patienten benötigten jedoch zwischen 20 und 50 % weniger des zur Cholinesterase-Hemmung eingesetzten Wirkstoffs. Den Studienautoren zufolge ruft eine intravenöse Erhaltungstherapie mit Immunglobulinen bei Patienten mit einer Myasthenia gravis reproduzierbar gute Effekte hervor und stellt eine effektive ergänzende Behandlungsmethode mit nur minimalen Nebenwirkungen dar.
(drs/map)
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Quellen-URL (abgerufen am 03.05.2025 - 05:31): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Intravenoese-Erhaltungstherapie-mit-Immunglobulinen-schuetzt.htm
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