Eine Major-Depression ist bei Frauen mit einer Alkoholabhängigkeit verhältnismäßig häufig anzutreffen und darüber hinaus ein Risikofaktor für einen schlechten Therapieerfolg. Forscher des Department of Psychiatry, University of Rochester, New York, USA, haben vor Kurzem in einer unkontrollierten Pilotstudie untersucht, ob eine interpersonelle Psychotherapie (IPT) bei alkoholabhängigen Frauen mit einer Major-Depression durchführbar ist, von den Patientinnen toleriert wird und welche initialen Effekte diese Methode hat. Hierzu behandelten sie 14 Frauen mit der Diagnose einer Alkoholabhängigkeit bei gleichzeitig bestehender Major-Depression, die an einem ambulanten Programm zur Therapie der Alkoholabhängigkeit teilnahmen, mit der IPT. Zu Beginn der Therapie, nach 8 und 16 Wochen sowie unmittelbar nach Ende der Behandlung (24 Wochen) und nach einem Follow-up von 32 Wochen wurde der Erfolg der Psychotherapie untersucht. Es zeigte sich, dass alle Patientinnen, die zusätzlich zu ihrer üblichen Abhängigkeitsbehandlung 8 von 8 möglichen IPT-Sitzungen besucht hatten, mit der Therapie sehr zufrieden waren. Sowohl das Trinkverhalten, als auch die depressive Symptomatik und die interpersonellen Fähigkeiten verbesserten sich über den Therapiezeitraum signifikant. Diese Verbesserung hielt auch im weiteren Verlauf an. Die ersten Ergebnisse dieser Pilotstudie deuten darauf hin, dass die interpersonelle Psychotherapie eine hilfreiche und von den Frauen gut akzeptierte ergänzende Therapieoption bei einer Alkoholabhängigkeit mit Major-Depressionen ist, so die Forscher.