Hohes Letalitätsrisiko bei Schlaganfall an Wochenenden
Patienten, die an einem Wochenende wegen eines Schlaganfalls in die Klinik eingeliefert werden, haben offenbar ein besonders hohes Letalitätsrisiko. Darauf zumindest weisen die Ergebnisse einer Kohortenstudie einer Forschergruppe am Toronto General Hospital in Toronto, Kanada, hin. Die Wissenschaftler analysierten dazu Datenmaterial des Canadian Stroke Network über 20.657 Schlaganfall-Patienten. Alle Patienten wurden zwischen Juli 2003 und März 2008 in 11 verschiedenen spezialisierten Stroke Units in der Provinz Ontario, Kanada, als Notfälle behandelt. Eine erste Auswertung der Daten zeigte, dass die Letalitätsrate unter denjenigen Patienten, die an einem Wochenende eingeliefert wurden, höher war, als bei Notaufnahmen unter der Woche. So errechneten die Forscher ein Sterberisiko innerhalb von sieben Tage nach Aufnahme am Wochenende von 8,1 Prozent. Zum Vergleich: Die Letalitätsrate bezogen auf die gleiche Zeitspanne lag bei Aufnahmen an Wochentagen bei exakt 7 Prozent. Weitere Auswertungen der Daten zeigten, dass die Behandlung und Diagnostik an Wochenenden und unter der Woche identisch verlief. Auch die Adjustierung auf weitere Faktoren wie Lebensalter, Geschlecht sowie Schweregrad des Schlaganfalls und Begleiterkrankungen änderte nichts an dem statistisch errechneten erhöhten Sterberisiko an Wochenenden. Die genauen Gründe dafür bleiben weiter unklar, so die Autoren.
(jpo/map)
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Quellen-URL (abgerufen am 28.04.2024 - 11:41): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Hohes-Letalitaetsrisiko-bei-Schlaganfall-an-Wochenenden.htm
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