Hoher Anstieg an Todesfällen aufgrund der Parkinson-Erkrankung

In Nordrhein-Westfalen (NRW) sind die Sterbefälle aufgrund einer Parkinson-Erkrankung in den letzten 10 Jahren in NRW um 66,3 Prozent gestiegen. Das teilte der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen auf Basis der Daten des Statistischen Landesamtes anlässlich des Welt-Parkinson-Tages am 11. April 2025 mit. 

Für DGN-Expertinnen und –Experten ist das keine Überraschung, da seit Jahren die Fallzahlen steigen und sich dieser Trend auch weiter fortsetzen wird. Schon lange weist die DGN auf die überproportionale Zunahme neurodegenerativer Erkrankungen hin und rät dazu, Präventionsmaßnahmen gesamtgesellschaftlich stärker in den Blick zu nehmen.

Parkinson selbst führt in der Regel aber nicht zum Tode; die Betroffenen versterben meist an Begleitkomplikationen. Das sind beispielsweise Lungenentzündungen, die häufiger auftreten, weil sich Parkinson-Betroffene öfter verschlucken und weniger kräftig abhusten. Weitere typische Folgen, die zum Tode führen können, sind z. B. Stürze mit Komplikationen aufgrund der motorischen Einschränkungen oder auch eine Sepsis bei Harnwegsinfekten, die in Folge einer Inkontinenz häufiger auftreten können.

Zahl der Parkinson-Patienten steigt

„Die Zahl der Parkinson-Betroffenen steigt seit Jahren an. Schätzungen zufolge waren 2016 ca. 6,1 Millionen Menschen weltweit betroffen, 2021 bereits 11,9 Millionen und bis 2050 soll sich diese Zahl sogar auf 25,2 Millionen erhöhen“, erklärt Prof. Dr. Daniela Berg, DGN-Präsidentin und renommierte Parkinson-Expertin. Die Expertin hofft, dass die aktuellen Zahlen Politik und Gesellschaft wachrütteln und dazu veranlassen werden, mehr in die Prävention neurodegenerativer Erkrankungen zu investieren.

„Es gibt zunehmend Daten, die zeigen, dass auch Umwelteinflüsse wie Luftverschmutzung oder die Exposition gegenüber Schwermetallen und Giften, z. B. Pflanzenschutzmitteln, eine Parkinson-Erkrankung auslösen können.“

Die aktuelle Statistik beinhaltet zudem eine gute Nachricht: Die an Parkinson Erkrankten erreichten im Durchschnitt ein höheres Alter als die Allgemeinbevölkerung, was für die gute medizinische Versorgung der Betroffenen in Deutschland spricht. „Die Lebenserwartung der Patientinnen und Patienten war trotz des Risikos für Folgekomplikationen nicht niedriger, sondern sogar etwas höher als die Lebenserwartung der Allgemeinbevölkerung“, betont Prof. Dr. Peter Berlit, Generalsekretär der DGN.

Wie die aktuelle Erhebung zeigte, trat eine Parkinsonerkrankung mit Todesfolge in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 vorrangig bei älteren Menschen auf – fast drei Viertel (73,3 Prozent) waren 80 Jahre oder älter. Das durchschnittliche Sterbealter der an Parkinson Verstorbenen lag mit 83,2 Jahren um 3,8 Jahre höher als das aller Verstorbenen.

Quelle: PI DGN

(bd)
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