Geruchsstörungen sollten zu den sicheren Anzeichen eines Morbus Parkinson gerechnet werden. Diese Ansicht vertreten auch Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Carl Gustav Carus, Dresden, das University Medical Center, Amsterdam, Niederlanden und der University of Queensland, Brisbane, Australien, in einem publizierten Artikel. In einer multizentrischen Studie untersuchten die Forscher insgesamt 400 Parkinsonpatienten mittels des so genannten "Sniffin'-Sticks"-Riechtests auf mögliche Störungen ihres Geruchssinns hin. Bei diesem Riechtest werden Stiftkörper statt mit Tinte mit natürlichen und künstlichen Duftstoffen gefüllt. Im Rahmen des Testes öffnet der Patient dann die Kappe des Stiftes und riecht an der Stiftspitze. Die Auswertung der Untersuchung ergab, dass 45 Prozent der Patienten unter einer funktionellen Anosmie litten. 51,7 Prozent aller Studienteilnehmer wiesen eine Hyposmie auf und nur 3,3 Prozent zeigten keinerlei Beeinträchtigungen ihres Geruchsinns. Im Vergleich zu jungen gesunden Menschen ohne Geruchsstörungen wiesen in dieser Studie 96,7 Prozent der Parkinsonpatienten einen signifikanten Verlust ihrer olfaktorischen Funktion auf, so die Autoren. Nach Adjustierung hinsichtlich altersbezogener Normen errechneten die Wissenschaftler schließlich eine Prävalenz von 74,5 Prozent für Geruchsstörungen bei Patienten mit einem Morbus Parkinson.
(drs)
Fulltext aus Parkinsonism & Related Disorders 2009, Vol. 15, pp. 490-494Zurück zur Startseite