Hohe Prävalenz einer D-Hypovitaminose bei Patienten mit frühem Parkinsonstadium
Menschen, bei denen relativ früh im Leben Morbus Parkinson diagnostiziert wird, scheinen zu diesem Zeitpunkt häufig einen Vitamin-D-Mangel aufzuweisen, der offenbar auch im weiteren Krankheitsverlauf konstant bleibt. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher vom Department of Neurology an der Emory University School of Medicine in Atlanta, USA, im Rahmen einer Studie mit 199 unbehandelten Patienten in einem frühen Parkinsonstadium. Die Patientendaten wurden einer gut charakterisierten Kohorte, der "Deprenyl and Tocopherol Antioxidative Therapy of Parkinsonism" (DATATOP) entnommen. Ein Mangel an Vitamin D wurde mit Werten unter 30 ng pro Milliliter Blut definiert. Bei insgesamt 170 Studienteilnehmern konnte anhand von Blutproben der Vitamin-D-Status zu Studienbeginn und nach durchschnittlich 13 Monaten erhoben werden. Von dieser Gruppe wurden 13 Probanden aufgrund einer unklaren Parkinsondiagnose oder einer zu starken Abweichung der Blutwerte vom Mittelwert ausgeschlossen. Die Analyse der 25-Hydroxy-Vitamin-D-Konzentrationen der verbleibenden 157 Personen ergab einen durchschnittlichen Ausgangswert von 26,3 ng/ml zu Beginn der Studie und 31,3 ng/ml bei der letzten Messung nach etwa einem Jahr. Demnach hatten 69,4 Prozent der Parkinsonpatienten zu Studienbeginn eine D-Hypovitaminose. Bei der letzten Untersuchung waren es immer noch 50,6 Prozent. Die Häufigkeit eines Vitamin-D-Mangels in einem frühen Parkinsonstadium war bei dem hier analysierten Kollektiv vergleichbar mit anderen Studien, gelegentlich sogar deutlich häufiger als in vorangegangenen Untersuchungen, so die Autoren. Sie weisen allerdings auch darauf hin, dass die Bedeutung der niedrigen Vitamin-D-Werte bei Morbus Parkinson in weiterführenden Studien noch genauer aufgeklärt werden sollte.
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Quellen-URL (abgerufen am 18.07.2025 - 17:30): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Hohe-Praevalenz-einer-D-Hypovitaminose-bei-Patienten-mit-fru.htm
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