Levodopa (L-Dopa) hat möglicherweise einen schützenden Effekt auf die Retina von Patienten mit Morbus Parkinson. Hierauf deuten die Ergebnisse einer Studie des Bakirkoy Research and Training Hospital for Psychiatry, Neurology and Neurosurgery in Istanbul, Türkei, hin. Teilnehmer waren 35 Parkinson-Patienten, von denen 17 Probanden L-Dopa in Monotherapie erhielten und 18 unbehandelt waren, sowie 11 gesunde Kontrollpersonen. Das Erkrankungsstadium und die Schwere des Morbus Parkinson wurden anhand der Hoehn & Yahr-Skala sowie der Unified Parkinson’s Disease Rating Scale (UPDRS) bestimmt. Bei allen Studienteilnehmern wurde außerdem mittels optischer Kohärenztomografie (OCT) die Retina untersucht. Die Auswertung der Krankenunterlagen der Parkinson-Patienten ergab, dass in der Gruppe der unbehandelten Patienten der Gesamt-UPDRS-Score und die motorischen Sub-Scores niedriger waren als in der L-Dopa-Therapiegruppe. Ein signifikanter Unterschied in puncto Hoehn & Yahr-Stadium bestand hingegen nicht. Die Retina-Messungen zeigten, dass die retinale Nervenfaserschicht bei allen 35 Parkinson-Patienten im Mittel deutlich dünner war als bei den Kontrollpersonen ohne Parkinson. Zwischen den behandelten und unbehandelten Patienten war dann allerdings wieder kein Unterschied in Bezug auf die retinale Nervenfaserschicht festzustellen. Ebenfalls kein Unterschied war bei den Messungen der Dicke der Ganglionzellkomplex-Schichten zwischen den Parkinson-Patienten und den gesunden Vergleichspersonen zu beobachten. Auch wenn in dieser Studie bei den Patienten mit Morbus Parkinson, die mit L-Dopa behandelt wurden, die Erkrankung insgesamt schwerer war als bei den unbehandelten Personen, so war doch kein Unterschied in der Retina-Dicke zwischen beiden Gruppen auszumachen, so die Autoren. Die Forscher schließen daraus, dass Levodopa möglicherweise einen protektiven Effekt auf die Retina von Parkinson-Patienten hat.