Kinder mit Epilepsie leiden häufig zusätzlich zu ihrer Erkrankung unter Teilleistungs- und Aufmerksamkeitsstörungen, wie z. B. das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) oder das hyperkinetische Syndrom. Dies ist einer von verschiedenen Gründen, weshalb betroffene Kinder oftmals eine Förderschule besuchen müssen. Hiervon berichten auch Wissenschaftler der Abteilung Neuropädiatrie, Sozialpädiatrie und Epileptologie, Zentrum Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Gießen, in einem veröffentlichten Zeitschriftenartikel. So tritt das hyperkinetische Syndrom den Experten nach bei den jungen Epilepsiepatienten 3 bis 5 x häufiger auf als bei Kindern ohne Epilepsie. Doch auch hierbei kann geholfen werden, denn die so genannte Stimulantientherapie, bei der bestimmte Medikamente zur Verlängerung der Aufmerksamkeitsspanne verabreicht werden, kann auch bei Epilepsie angewandt werden. Allerdings sollte vor allem bei Kindern, deren Epilepsie bislang nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte, die Stimulantientherapie vorher gut überlegt sein und bei Durchführung ärztlich streng überwacht werden, so die Epilepsieexperten des Universitätsklinikums Gießen.
(drs/map)
Abstract aus Zeitschrift für Epileptologie, August 2009, Volume 22, Issue 3, pp 135–137Zurück zur Startseite