Gestörte psychosoziale Funktionen bei depressiven Cannabis-Abhängigen
Regelmäßiger Cannabiskonsum in Kombination mit depressiven Störungen beeinträchtigt die psychosozialen Fähigkeiten der Abhängigen. Inwieweit sich die negativen Auswirkungen einer Cannabisabhängigkeit sowie einer Depression gegenseitig beeinflussen und verstärken, untersuchten Forscher der Division of Substance Abuse am New York State Psychiatric Institute, USA, im Rahmen einer Studie mit 108 Personen. Sie bewerteten die kognitive Leistungsfähigkeit der Studienteilnehmer mit Hilfe des "California Computerized Assessment Package" und deren psychosoziale Funktionsfähigkeit mit dem "Addiction Severity Index". Nach Analyse der Daten konnten 54 Personen als Cannabis-abhängig und 54 als abhängig in Kombination mit einer Depression oder Dysthymie eingestuft werden. Es zeigte sich, dass Cannabis-Konsumenten mit komorbider Depression unter mehr psychosozialen Beeinträchtigungen litten, als nicht-depressive Abhängige. Im Gegensatz zur Hypothese der Autoren, wiesen Süchtige mit einer komorbiden Depression im Vergleich zu den Menschen, die nur Cannabis-abhängig waren, weniger kognitive Beeinträchtigungen in einigen Bereichen des "California Computerized Assessment Package" auf, als erwartet. Laut den Autoren ist die negative additive Wirkung bei Cannabis-Abhängigkeit und Depression nur auf die psychosozialen Bereiche begrenzt und bezieht sich nicht auf die kognitiven Funktionen.
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Quellen-URL (abgerufen am 01.05.2024 - 06:30): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Gestoerte-psychosoziale-Funktionen-bei-depressiven-Cannabis-.htm
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