Wissenschaftler des First Affiliated Hospital of China Medical University in Shenyang, China, haben im Rahmen einer Metaanalyse untersucht, welchen Effekt das Geschlecht der Patienten auf die Prävalenz der LRRK2-assoziierten Parkinson-Krankheit hat (LRRK2 = leucine-rich repeat kinase 2). Die Forscher durchsuchten die Literaturdatenbanken PubMed und EMBASE databases nach Studien, die zum Thema bis Dezember 2017 publiziert wurden. Letztendlich eingeschlossen wurden 64 Fall-Kontroll-Studien mit insgesamt 32.452 Parkinson-Patienten mit getrennten Daten über das Geschlecht und den Mutationsstatus. Die Analysen ergaben, dass die Prävalenz weiblicher Patienten mit einer LRRK2-assoziierten Parkinson-Krankheit mit einem gebündelten RR (relativen Risiko) von 1.22 (95 % CI 1.14-1.30, P＜0.001) höher war als die Prävalenz männlicher Patienten. Subgruppen-Analysen zeigten dann jedoch, dass die höhere Prävalenz der weiblichen Patienten nur bei denjenigen zu beobachten war, die Träger der G2019S-Mutation waren und nicht bei denjenigen mit der G2385R-Variante. In zusätzlichen Analysen fanden sich weder eine signifikante Heterogenität noch eine Publikationsbias. Die höhere weibliche Prävalenz der LRRK2-Mutation lässt vermuten, dass geschlechtsassoziierte Risikofaktoren eine Rolle bei den betroffenen Patienten spielen, und zwar insbesondere bei denjenigen, die Träger der G2019S-Mutation sind, so die Autoren. Im Gegensatz zur idiopathischen Parkinson-Krankheit können den Experten zufolge allerdings keine Geschlechtsunterschiede in der Prävalenz der Patienten beobachtet werden, die Träger der G2385R-Variante sind.