Funktionelle Konnektivität des Mesencephalon bei Kokainsucht gestört
Unter einer Kokainsucht kommt es zu Störungen der dopaminergen Neurotransmission mit Auswirkungen auf die gesamte Hirnfunktion. Wissenschaftler des National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism am National Institutes of Health in Bethesda, USA, haben nun herausgefunden, dass durch Kokainmissbrauch die funktionelle Konnektivität des Mesencephalons unterbrochen werden kann. Dazu untersuchten sie 20 kokainsüchtige Menschen und weitere 20 vergleichbare gesunde Personen mit der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI). Im Vergleich zu den gesunden Kontrollpersonen zeigte sich bei den Kokainkonsumenten eine reduzierte positive funktionelle Vernetzung des Mesencephalons mit dem Thalamus, dem Kleinhirn und dem rostralen Cingulus. Diese gestörte Konnektivität ging mit einer Hemmung der Aktivierung von Thalamus und Kleinhirn sowie einer gesteigerten Deaktivierung des rostralen Cingulus einher. Diese so im fMRI festgestellten Zusammenhänge zwischen reduzierter funktioneller Konnektivität des Mesencephalons und gestörter Aktivierung und Deaktivierung der Signalverarbeitung scheinen Auswirkungen auf das Aufmerksamkeitsvermögen bei kokainabhängigen Menschen zu haben, so die Autoren abschließend.
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Quellen-URL (abgerufen am 17.07.2025 - 06:05): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Funktionelle-Konnektivitaet-des-Mesencephalon-bei-Kokainsuch.htm
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