Bei Patienten mit Morbus Parkinson kann es zum Teil auch schon im Frühstadium der Erkrankung sowohl zu kognitiven Beeinträchtigungen als auch zu neurozirkulatorischen Störungen, wie die orthostatische Hypotension, die supine Hypertension oder das sogenannte Non-Dipping, kommen. Der Begriff "Dipping" beschreibt den physiologischen Abfall des Blutdrucks in den Nachtstunden. Eine kürzlich publizierte Studie der Catholic University of Korea in Seoul und des National Institute of Neurological Disorders and Stroke, National Institutes of Health in Bethesda, USA, hat nun zeigen können, dass im Frühstadium der Parkinson-Erkrankung kognitive Beeinträchtigungen eng mit neurozirkulatorischen Störungen, und zwar insbesondere mit einer orthostatischen Hypotension und einer supinen Hypertension zusammenhängen. Teilnehmer der Studie waren 87 Parkinson-Patienten. 25 von ihnen wiesen eine normale Gedächtnisfunktion auf, 48 hatten leichte kognitive Beeinträchtigungen, und die übrigen 14 Patienten litten unter einer Demenz. Bei allen Patienten wurden orthostatische Funktionstestungen und ambulante 24-Stunden-Blutdruckmessungen durchgeführt und das Gehirn mittels Magnetresonanztomographie (MRT) untersucht. Es zeigte sich, dass die kognitive Dysfunktion mit einer orthostatischen Hypotension und einer supinen Hypertension, jedoch nicht mit einem Non-Dipping assoziiert war. Außerdem stellten die Forscher fest, dass bei Parkinson-Patienten mit einer supinen Hypertension häufiger auch eine Demenz und weiße Substanzhyperintensitäten vorlagen, und dass alle Patienten mit einer orthostatischen Hypotension und gleichzeitiger supinen Hypertension (n=13) kognitive Beeinträchtigungen oder eine Demenz aufwiesen. Angesichts dieser Studienergebnisse halten es die Wissenschaftler für möglich, dass sich durch eine frühzeitige Diagnose und effektive Therapie der neurozirkulatorischen Störungen der kognitive Abbau bei Parkinson-Patienten verlangsamen lässt.