Jugendliche, die in Familien mit klaren Regeln im Umgang mit Alkohol sowie einer engen emotionalen Beziehung zum Vater aufwachsen, können einem frühen Alkoholkonsum offenbar leichter widerstehen. Von diesen Zusammenhängen berichten Wissenschaftler der School of Psychology an der Deakin University in Victoria, Australien, die das Alkoholverhalten und das familiäre Umfeld von 8.256 Heranwachsenden im Alter zwischen 10 und 14 Jahren mittels einer Internet-Umfrage untersuchten. An der Studie, die auf dem "Healthy Neighbourhoods Project" basierte, nahmen Kinder von verschiedenen Schulkategorien und aus 30 zufällig ausgewählten australischen Gemeinden mit sozio-ökonomischen und regionalen Unterschieden teil. Das "Healthy Neighbourhoods Project" wiederum ist eine große Studie, die sich mit der Gesundheit und dem Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen aus dem Raum Victoria in West-Australien beschäftigt. Die Auswertung der Daten ergab, dass Jugendliche, die von einer intensiven familiären Beaufsichtigung und Vorschriften zum Alkoholgebrauch berichteten, sowohl in ihrem bisherigen Leben als auch explizit in den vorangegangenen 30 Tagen weniger Alkohol getrunken und seltener einen Rauschzustand erlebt hatten. Ebenso ausschlaggebend auf das Alkoholverhalten war eine enge emotionale Bindung zu ihren Vätern, die auch mit einem geringeren Alkoholkonsum und seltenen Rauscherlebnissen assoziiert war. Somit können Vorschriften zum Alkoholgebrauch innerhalb der Familie aber auch eine stabile Vater-Kind-Beziehung offenbar zur Alkoholabstinenz während der frühen Adoleszenz beitragen. Die Autoren weisen darauf hin, dass in diesem Zusammenhang allerdings auch das Trinkverhalten der Väter berücksichtigt werden muss.