Exspiratorische Muskelkraftübungen verbessern Schluckbeschwerden bei Morbus Parkinson
Bei Menschen mit einem Morbus Parkinson ist oft auch das Schlucken beeinträchtigt, was zu einer Aspirationspneumonie mit ungewissem Verlauf führen kann. Mit Hilfe sogenannter exspiratorischer Muskelkraftübungen (EMST), durch die komplexe hyolaryngeale Bewegungen trainiert werden, kann die Dysphagie bei Parkinsonpatienten offenbar verbessert werden. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler von der University of Florida in Gainesville, USA, im Rahmen einer randomisierten 4-wöchigen Studie mit 60 an Parkinson erkrankten Personen. Die Studienteilnehmer führten an jeweils fünf Tagen pro Woche 1x täglich 20 Minuten lang ein EMST-Training mit einem kalibirierten funktionstüchtigen Gerät oder einer Attrappe durch. Die Schluckfunktion, -sicherheit und -steuerung sowie die Zungenbeinbewegungen wurden mittels bildgebender Verfahren beurteilt. Die Auswertung der Daten ergab, dass innerhalb der EMST-Gruppe die hyolaryngealen Funktionen und die Sicherheit beim Schlucken im Vergleich zur unbehandelten Gruppe deutlich optimiert werden konnten. Laut den Autoren ist es möglich, bei Parkinsonpatienten durch exspiratorische Muskelkraftübungen eine Dysphagie zu reduzieren und damit verbundene Folgeerkrankungen, wie z. B. eine Lungenentzündung, zu verhindern.
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Quellen-URL (abgerufen am 02.08.2025 - 08:15): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Exspiratorische-Muskelkraftuebungen-verbessern-Schluckbeschw.htm
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