Expertenmeinung: Keine spezielle Ernährungsweise für Multiple Sklerose (MS)-Patienten nötig

In Medien oder in Büchern werden immer wieder verschiedene "MS-Diäten" propagiert. Doch eine bewiesenermaßen wirksame spezielle Diät oder Ernährungsweise für MS-Patienten gebe es nicht, betont Dr. Ulrich Kausch, niedergelassener Neurologe im bayerischen Bogen. Das heiße aber nicht, dass es völlig egal sei, was Betroffene zu sich nähmen: "Es ist wichtig, dass der Körper gut mit Nährstoffen und allen Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt ist", erklärt der Neurologe in der Zeitschrift "MS persönlich". Grundsätzlich gelten für MS-Patienten dieselben Grundregeln für eine gesunde Ernährung wie für andere Menschen auch. Die Nahrung sollte möglichst vollwertig, ausgewogen und vitaminreich sein; Gemüse, Getreideprodukte und Obst können dafür die Basis bilden. Auf industriell hergestellte Fertigprodukte sollte weitestgehend verzichtet werden. "Lebensmittel sollten am besten frisch zubereitet werden. Dann ist der Gehalt an Vitaminen und wertvollen sekundären Pflanzenstoffen besonders hoch", so Ulrich Kausch. Außerdem sollte auf die Kalorienbilanz geachtet werden, denn sowohl Über- als auch Untergewicht können sich negativ auswirken. Um den Stoffaustausch in den Geweben anzuregen, empfiehlt Ulrich Kausch mindestens eineinhalb bis zwei Liter täglich zu trinken, vorzugsweise Wasser, Saftschorlen oder ungesüßte Tees. Genussmittel sind laut Kausch übrigens nicht tabu, sollten aber nur mit Maßen konsumiert werden. (Quelle: djd)

Ernaehrung

BU: Menschen mit Multipler Sklerose sollten sich möglichst gesund und ausgewogen ernähren.

Foto: djd/Sanofi/S. Jaenicke

(bd)
Zurück zur Startseite
Weitere Newsmeldungen
    • EMA-Empfehlung für Zulassung von zweitem Antikörper gegen Alzheimer
      Das „Committee for Medicinal Products for Human Use“ (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine Empfehlung für die Zulassung von Donanemab abgegeben. Somit ist der Weg frei für einen zweiten Antikörper gegen Alzheimer in Europa. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) begrüßt...
      Mehr
    • Pulssynchroner Tinnitus kann auf ernsthafte Gefäßveränderungen hinweisen
      Als Symptom ist der pulssynchrone Tinnitus seit langem bekannt, wurde jedoch in der Vergangenheit eher Fachbereichen wie der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder der Neurologie zugeordnet. Durch die Fortschritte in der Bildgebung und minimalinvasiven Therapieverfahren rückt die Neuroradiologie zunehmend ...
      Mehr
    • Aktueller Stand der Forschung zur Myalgischen Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue (ME/CFS)
      Die Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue (ME/CFS) ist ein Krankheitsbild, das vor allem in seinen schweren Verlaufsformen zu einer massiven Einschränkung der Lebensqualität führt. Viele Menschen werden komplett aus dem aktiven Leben gerissen. Der Leidensdruck der Betroffenen ist entsprechend...
      Mehr
    • Warnsignal an Immunsystem: "Rote Flagge" von sterbenden Krebszellen
      90 Prozent aller Menschen, die an Krebs sterben, sterben an Metastasen. Zwei Nachwuchsgruppen der Ruhr-Universität Bochum haben einen Wirkstoffkomplex entwickelt, der Krebszellen auf eine so geschickte Art tötet, dass sie im Sterben eine rote Flagge hochhalten: Sie zeigen so dem Immunsystem, dass mi...
      Mehr
    • Gehirn erzeugt 3D-Bilder mit Hilfe von Linienmustern aus Schattierungen
      Eine Schattierung verleiht 3D-Formen Leben, indem sie die Form von Objekten um uns herum herausarbeitet. Obwohl die Schattierung für unsere Wahrnehmung so bedeutsam ist, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lange gerätselt, wie das menschliche Gehirn sie nutzt
      Mehr
    • Gezielte Aktivierung von Mikrogliazellen verlangsamt Alzheimer
      Mikrogliazellen übernehmen im gesunden Gehirn wichtige Aufgaben. Bei Alzheimer verändern sie sich – besonders in der Nähe sogenannter Amyloid-Plaques. Forscher*innen der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg haben jetzt im Tiermodell entdeckt, dass bei Alzheimer nur solche Mikrogliazellen ...
      Mehr
Zum Archiv

Quellen-URL (abgerufen am 02.08.2025 - 08:36): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Expertenmeinung--Keine-spezielle-Ernaehrungsweise-fuer-Multi.htm
Copyright © 2014 | http://www.neuromedizin.de ist ein Dienst der MedienCompany GmbH. | Medizin-Medienverlag | Amselweg 2, 83229 Aschau i. Chiemgau | Geschäftsführer: Beate Döring | Amtsgericht Traunstein | HRB 19711 | USt-IdNr.: DE 223237239