Unter der Leitung des Epilepsiezentrums Erlangen ist kürzlich das deutschlandweit erste telemedizinische Netzwerk für Epilepsie (TelEp) ins Leben gerufen worden. Hierzu gab es in Beisein der bayerischen Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml Ende März eine Live-Schaltung zwischen der neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen und der neurologischen Klinik des Leopoldina-Krankenhauses Schweinfurt. Die Epilepsie-Experten aus Erlangen waren dabei z. B. direkt mit dem EEG-Server in Schweinfurt verbunden und hatten Einblick in die in Schweinfurt erhobenen Messwerte. Entsprechendes galt auch für die magnetresonanztomographischen Aufnahmen, die in der Schweinfurter neurologischen Klinik von Epilepsie-Patienten angefertigt wurden. Im Gespräch mit den Kollegen in Schweinfurt und natürlich mit dem Patienten können die Fachleute in Erlangen so im Bedarfsfall schnell handeln. „Ein epileptischer Anfall bzw. eine Anfallsserie muss je nach Ausprägung innerhalb von Minuten bis wenigen Stunden wirkungsvoll behandelt werden, um lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden", so Prof. Dr. Hajo Hamer, Leiter des Epilepsiezentrums am Uni-Klinikum Erlangen, beim Start von TelEp. Mit Hilfe des neuen Netzwerkes soll es nun in Zukunft besser möglich sein, gezielt und ohne Zeitverzögerung das notwendige Fachwissen zu Diagnose und Therapie von Epilepsien, das häufig nur in großen Zentren in ausreichendem Maße vorhanden ist, in andere Kliniken zu transportieren. Prof. Hamer betont: "Entscheidend ist aber vor allem die Verbesserung der Lebensqualität für Betroffene, die nun durch die Telemedizin auch flächendeckend den Zugang zu einem Spezialzentrum haben." Im Moment ist neben dem Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt auch das Bezirkskrankenhaus Bayreuth an TelEp angebunden, weitere Kliniken sollen aber in Kürze folgen.
(drs)
Mitteilung des Universitätsklinikums ErlangenZurück zur Startseite