Erschöpfungszustände bei Morbus Parkinson
Erschöpfungszustände (Fatigue) treten bei Patienten mit einem Morbus Parkinson besonders häufig auf. Wissenschaftler des Department of Health Sciences an der Lund University in Lund, Schweden, haben in einer jüngst publizierten Studie die Zusammenhänge zwischen einer Fatigue und weiteren Begleitsymptomen eines Morbus Parkinson analysiert. Insgesamt untersuchten die Forscher 118 Parkinson-Patienten (54 Prozent Männer) mit einem Durchschnittsalter von 64 Jahren. Neben der Erhebung von demographischen Daten ermittelten die Forscher bei allen Studienteilnehmern die Ausprägung der motorischen und nicht motorischen Symptome sowie die Ausprägung einer eventuell vorhandenen Fatigue. Die Auswertung aller gesammelten Daten zeigte, dass Erschöpfungszustände vor allem mit einer Verschlechterung der allgemeinen Krankheitssymptomatik einherging. So zeigte sich, dass während des Übergangs von einem Hoehn & Yahr-Stadium I-II zu einem Stadium III-V eine Fatigue besonders häufig auftrat. Weitere statistische Berechnungen identifizierten signifikante unabhängige Variablen, die zu 48 Prozent mit der Ausprägung einer Fatigue in Zusammenhang gebracht werden konnten. So erwiesen sich Symptome wie Angstzustände, Depressionen, mangelnde Motivation sowie der UPDRS-Score und Schmerzen als Faktoren die eine Fatigue begünstigen. Andere untersuchte Parameter wie Geschlecht, Alter, BMI, Dauer der Erkrankung sowie Konzentrationsstörungen, medikamentöse Therapie, Schlafqualität und viele weitere mehr hatten der Studie zufolge keinen Einfluss auf die Ausprägung der Erschöpfungszustände. Bezüglich der motorischen Symptome erwiesen sich lediglich Einschränkungen der Geh- und Stehfähigkeit als Faktoren die mit einer Fatigue assoziiert waren. Erschöpfungszustände im Sinne einer Fatigue sollten angesichts dieser Studienergebnisse als eigenständiges Begleitsymptom eines Morbus Parkinson angesehen werden. Besonders die Abgrenzung zur Tagesschläfrigkeit ist wichtig, da für eine Fatigue eventuell neurobiologische oder entzündliche Prozesse verantwortlich sein könnten. Somit könnte für bei einer Fatigue im Rahmen des Morbus Parkinson eine entzündungshemmende Therapie die richtige Wahl sein, so die Autoren abschließend.
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Quellen-URL (abgerufen am 09.05.2024 - 06:52): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Erschoepfungszustaende-bei-Morbus-Parkinson.htm
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