Patienten, die einen Alkoholabusus betreiben und eine nicht-varizeale Blutung aus dem oberen Gastrointestinaltrakt erleiden, haben ein erhöhtes Risiko für eine Rezidivblutung und ein erhöhtes Mortalitätsrisiko. Dies ist das Resultat einer vor Kurzem in der Zeitschrift „Digestive Diseases and Sciences“ publizierten Studie des Heart Center, Kuopio University Hospital in Kuopio, Finnland, mit 518 Patienten mit einer im Zeitraum zwischen 2009 und 2011 zum ersten Mal aufgetretenen, nicht-varizealen Haemorrhagie (NVUGIB = non-variceal upper gastrointestinal bleeding). 19,7 % der Patienten wiesen einen schädlichen Alkoholmissbrauch auf. Die Analysen der Wissenschaftler ergaben, dass die Rezidivblutungsrate in der Gruppe der Alkoholabhängigen bei 19,7 % und in der Vergleichsgruppe bei 9,1 % lag. Insgesamt war ein Alkoholabusus mit einem zweifach erhöhten Risiko für eine erneute NVUGIB assoziiert. Besonders hoch war dabei das Risiko innerhalb der ersten 6 Monate nach der ersten Blutung. In Bezug auf die 30-Tages- oder 1-Jahres-Mortalitätsrate war kein signifikanter Unterscheid zwischen beiden Gruppen festzustellen. Nach Adjustierung auf Komorbiditäten zeigte sich dann jedoch, dass die NVUGIB-Patienten mit dem Alkoholabusus eine höhere Gesamtmortalität hatten als diejenigen ohne Alkoholmissbrauch. Patienten mit Alkoholabusus, die ein peptisches Ulkus oder eine Ösophagistis aufweisen, sollten engmaschig überwacht werden und eine Langzeittherapie mit Protonenpumpen-Hemmern erhalten, so die Autoren.
(drs)
Abstract aus Dig Dis Sci 2015, Jul 16, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite