Erhöhtes Risiko für Morbus Parkinson durch Konsum von Methamphetamin oder anderen Amphetaminen?
Die regelmäßige Einnahme von Methamphetamin und anderen Amphetaminen kann dopaminerge Neurone schädigen und ist möglicherweise mit einem erhöhten Parkinsonrisiko assoziiert. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher vom Centre for Addiction and Mental Health und der Dalla Lana School of Public Health der University of Toronto, Kanada, im Rahmen einer retrospektiven Bevölkerungsstudie mit 40.472 Personen, die aufgrund eines Meth- bzw. Amphetaminmissbrauchs stationär behandelt wurden. Die Studienteilnehmer, die mindestens 30 Jahre alt waren, wurden über einen Studienzeitraum von 16 Jahren nachbeobachtet und in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und Krankenhausaufnahme mit 207.831 Appendizitis-Patienten und 35.335 Personen mit Erkrankungen, die durch einen Kokainmissbrauch verursacht wurden, verglichen. Die Krankheiten waren anhand der ICD-9- und ICD-10-Codes diagnostiziert worden. Informationen über Krankenhausaufenthalte und Todesfälle wurden zwischen Januar 1990 und Dezember 2005 dokumentiert. Nach Auswertung der Daten zeigte sich, dass das Risiko für einen Morbus Parkinson in der Meth- bzw. Amphetamin-Gruppe im Vergleich zu den beiden Kontrollgruppen deutlich erhöht war. Den Autoren nach sind Personen, die regelmäßig Psychostimulantien, wie Methamphetamin oder andere Amphetamine, konsumieren, stärker gefährdet, an Morbus Parkinson zu erkranken.
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Quellen-URL (abgerufen am 10.05.2024 - 10:36): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Erhoehtes-Risiko-fuer-Morbus-Parkinson-durch-Konsum-von-Meth.htm
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