Kongenitale Defekte des Vorhofseptums können ein potentieller Risikofaktor für einen perioperativen Schlaganfall sein. Wissenschaftler der Leon H. Charney Division of Cardiology, Department of Medicine, New York University School of Medicine in New York, USA, sind im Rahmen einer Studie nochmals genauer der Frage nachgegangen, ob es bei Patienten nach einem nicht-kardialen operativen Eingriff eine Assoziation zwischen einem Vorhofseptumdefekt (ASD) oder einem offenen Foramen ovale (PFO) und dem Auftreten eines perioperativen Schlaganfalls im Rahmen des stationären Aufenthaltes gibt. Hierzu werteten sie die Daten von 639.985 Patienten aus, die im Zeitraum zwischen 2004 und 2014 wegen einer nicht-kardialen Operation ins Krankenhaus gekommen waren und bei denen im Rahmen des stationären Aufenthaltes ein EKG angefertigt wurde. Anhand der hinterlegten ICD-9-Diagnosen ermittelten die Forscher, ob bei den Patienten ein ASD oder PFO vorlag. Primäres Endziel der Studie war das Auftreten eines perioperativen akuten ischämischen Apoplex. Die Analysen ergaben, dass 9.041 der 639.986 zur Operation eingewiesenen Patienten (1,4 %) einen ASD oder PFO hatten. Ein perioperativer Schlaganfall trat dabei häufiger bei den Studienteilnehmern mit einem ASD oder PFO auf als bei denjenigen ohne kongenitalen Vorhofseptumdefekt (35,1 % versus 6,0 %, p <0.001). Die Assoziation zwischen dem ASD oder dem PFO und dem perioperativen ischämischen Schlaganfall blieb auch nach Adjustierung für demographische sowie klinische Einflussfaktoren und auch unter Berücksichtigung aller nicht-kardialen Operationstypen stabil. Diese Studienergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, bei Patienten mit einem kongenitalen Defekt des Vorhofseptums, bei denen ein nicht-kardialer Eingriff geplant ist, zusätzliche Untersuchungen und Messungen durchzuführen, um das Schlaganfallrisiko zu verringern, so die Autoren.
(drs)
Abstract aus Am J Cardiol 2019, Jul 15, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite