Diabetes beeinflusst posturale Instabilität und Gangstörungen bei Morbus Parkinson
Eine Diabetes-Erkrankung bei Parkinson-Patienten kann offenbar dazu beitragen, dass Symptome einer posturalen Instabilität sowie Gangstörungen zunehmen, und zwar durch einen anderen Mechanismus als den der nigrostriatalen dopaminergen Denervation. Hiervon berichten Wissenschaftler des Department of Neurology, University of Michigan, Ann Arbor, MI, USA, in einem vor Kurzem publizierten Zeitschriftenartikel. Die Forscher hatten in einer Fall-Kontroll-Studie mit 13 Parkinson-Patienten mit Diabetes und 26 Parkinson-Patienten ohne Diabetes untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Diabetes-Erkrankung und einer Zunahme der motorischen Dysfunktion bei Morbus Parkinson gibt. Die Studienteilnehmer waren durchschnittlich 66,4 Jahre alt und wiesen im Mittel eine Parkinson-Erkrankungsdauer von 6,9 ± 4,4 Jahren auf. Bei allen Probanden wurde eine (11C)-Dihydrotetrabenazin-VMAT2-Positronen-Emissionstomographie (VMAT2 = vesikulärer Monoamintransporter Typ 2) durchgeführt, um die Verteilung des Volumenverhältnisses des Dihydrotetrabenazins im Striatum zu ermitteln. Anhand der Unified Parkinson Disease Rating Scale (UPDRS) wurde außerdem der jeweilige Grad des Rigors, der Bradykinese, des Tremors, der posturalen Instabilität und der Gangstörungen analysiert und mit Hilfe der Magnetresonanztomographie die Leukoaraiosis-Last untersucht. Nach Adjustierung für die nigrostriatale dopaminerge Denervation stellten die Wissenschaftler fest, dass die Parkinson-Patienten mit Diabetes einen deutlich höheren Grad an posturaler Instabilität und an Gangstörungen aufwiesen als die Kontrollpersonen. In Bezug auf den Rigor, die Bradykinese und den Tremor war hingegen kein Unterschied zwischen beiden Gruppen zu beobachten. Die Assoziation zwischen dem Diabetes und der posturalen Instabilität sowie den Gangstörungen hatte auch nach Adjustierung für eine Hypertonie und den Body-Mass-Index (BMI) Bestand. Ebenfalls kein Unterschied zwischen den Diabetes-Patienten und den Vergleichspersonen fand sich in puncto Leukoaraiosis, distale Vibrationswahrnehmung und Dosierung der L-Dopa-Äquivalente. Die Forscher schließen aus den Ergebnissen ihrer Studie, dass eine Diabetes-Erkrankung einen speziellen Einfluss auf die posturale Instabilität und die Gangstörungen bei Morbus Parkinson hat.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 05.05.2024 - 12:28): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Diabetes-beeinflusst-posturale-Instabilitaet-und-Gangstoerun.htm
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