Die Mitochondrien sind Strukturen der menschlichen Körperzellen, die für die Energiegewinnung der Zellen verantwortlich sind. Die so genannten Mitochondriopathien sind Erkrankungen, bei denen in der Regel genetisch bedingte Störungen der Mitochondrien vorliegen. Mitochondrien-Erkrankungen können sowohl Erwachsene als auch Kinder betreffen und treten in Form von verschiedenen Krankheitsbildern in Erscheinung (z. B. das MERF-Syndrom oder das Leigh-Syndrom). Sehr häufig sind dabei die Nervenzellen betroffen und die Erkrankung geht nicht selten auch mit epileptischen Anfällen einher. Seit einigen Jahren gibt es nun in Deutschland das Netzwerk "mitoNET", dessen Ziel es ist, die Patientenversorgung auf dem Gebiet der mitochondrialen Erkrankungen zu verbessern. In einem aktuellen Beitrag einer medizinischen Fachzeitschrift wird "mitoNET" vorgestellt. Das Netzwerk umfasst neurologische und Kinderkliniken, die für die Dokumentation und Auswertung der Daten der betroffenen Patienten zuständig sind. Den Verantwortlichen nach gibt es dabei auch 2 Biodatenbanken, in der DNA-, RNA- und Blutproben aus bestimmten Körperzellen erkrankter Personen aufbewahrt werden. Zusätzlich soll durch verschiedene Forschungsprojekte die Diagnostik verbessert und nach neuen Therapiemöglichkeiten gesucht werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt "mitoNET" seit dem Jahr 2009.
(drs)
Beitrag in "Medizinische Genetik" 2012, Vol. 24, No. 3, pp. 193-199Zurück zur Startseite