Die Ursachen für Störungen der sexuellen Funktionen bei Frauen mit Epilepsie sind sicherlich vielfältig. Wissenschaftler der Masaryk University in Brno, Tschechische Republik, haben nun jedoch vor Kurzem im Rahmen einer Studie mit 78 epilepsiekranken Frauen herausgefunden, dass vor allem auch Depressionen für die Beeinträchtigungen der Sexualfunktionen verantwortlich sein können. Für ihre Untersuchung führten die Forscher mit Hilfe eines speziellen wissenschaftlich anerkannten und geprüften Fragebogens eine Befragung bei den Studienteilnehmerinnen bezüglich ihrer sexuellen Aktivität und möglicher Einflussfaktoren durch. Außerdem wurden die Frauen hinsichtlich möglicher Depressionen oder Angstsymptome untersucht. Bei den Patientinnen dieser Studie konnte kein Zusammenhang zwischen Sexualfunktionsstörungen und dem Hormonspiegel der Frauen, der Anfallshäufigkeit oder dem Vorliegen von Angstsymptomen gefunden werden. Auch die Art der Epilepsie stand nicht mit dem Auftreten von Störungen der sexuellen Funktionen in Zusammenhang. Die Wissenschaftler fanden jedoch heraus, dass Frauen, die unter Depressionen litten, deutlich häufiger Sexualfunktionsstörungen aufwiesen als Frauen ohne depressive Erkrankungen. Depressionen scheinen ein wichtiger Grund für die Entstehung von sexuellen Störungen bei Frauen mit Epilepsie zu sein, so die Experten abschließend.
(drs)
Abstract aus Epilepsy & Behavior 2011, Vol. 20(3), pp. 539-44Zurück zur Startseite