Das sogenannte Crowned Dens Syndrom (CDS) ist eine Form der Kalziumpyrophosphat-Kristallablagerungskrankheit (Chondrokalzinose), bei der es zu Kalzifikationen im Bereich des Dens axis kommt. Das CDS ist eine der Hauptursachen für akute und chronische Nackenschmerzen. Muskuloskeletale Schmerzen sind unter anderem auch eines der häufigsten nicht-motorischen Symptome des Morbus Parkinson. Dass auch ein CDS bei Parkinson-Patienten mit muskuloskeletalen Schmerzen, die mit der Rigidität und Bradykinese in Zusammenhang gebracht werden, in die differentialdiagnostischen Überlegungen mit einbezogen werden sollte, zeigt eine vor Kurzem in der Zeitschrift „Case Reports in Neurology“ publizierte Kasuistik. Wissenschaftler der Nihon University School of Medicine in Tokyo, Japan, berichten hier von einer 87-jährigen Frau mit einem schweren und unbehandelten Morbus Parkinson, die mit einer massiven Bradykinese und Muskel-Rigidität, Gangstörungen und Nackenschmerzen sowie einer Harnwegsinfektion aufgenommen wurde. Außerdem wies sie eine Leukozytose (10.100/µl) sowie ein erhöhtes C-reaktives Protein (8,63 mg/dl) auf. Die Patientin wurde umgehend mit Parkinsonmedikamenten sowie Antibiotika und nicht-steroidalen Antirheumatika behandelt, was jedoch kaum Wirkung zeigte. Anhand einer zervikalen Computertomographie konnte schließlich die Diagnose eines CDS bei Morbus Parkinson gestellt werden. Eine nun sofort eingeleitete Therapie mit Kortikosteroiden führte innerhalb von nur einer Woche zu einer deutlichen Verbesserung der schweren Nackensteife sowie -schmerzen und das CRP sank auf 0,83 mg/dl ab. Bei Parkinson-Patienten mit muskoloskeletalen Schmerzen, insbesondere im Nackenbereich, sollte auch immer an ein Crowned Dens Syndrom gedacht werden, so die Wissenschaftler.