Wissenschaftler des Department of Internal Medicine, Postgraduate Institute of Medical Education and Research, Chandigarh, Indien, haben im Rahmen einer randomisierten, offenen vergleichenden Monotherapie-Studie die Effektivität und das Nebenwirkungsprofil von Levetiracetam (LEV) mit denen von Carbamazepin (CBZ) zur Therapie von Anfällen bei Patienten mit einer neu diagnostizierten Neuro-Zystizerkose (NCC) verglichen. Studienteilnehmer waren 99 unbehandelte NCC-Patienten, die epileptische Anfälle entwickelt hatten und in 2 gleichgroße Therapiegruppen eingeteilt wurden. Die eine Hälfte der Patienten erhielt LEV, die andere CBZ. Alle Studienteilnehmer wurden nach Behandlungsbeginn 6 Monate lang nachbeobachtet. Primäres Endziel der Studie war die Anfallskontrolle über die 6 Monate Therapiezeit hinweg. Die Auswertung des gesammelten Datenmaterials ergab, dass 15 Patienten (15,2 %; CBZ: n=4 bzw. 8,2 %; LEV: n=11 bzw. 22 %) nach Behandlungsbeginn Anfallsrezidive entwickelten. Außerdem war mit CBZ eine tendenziell bessere Anfallskontrolle zu erreichen als mit LEV. 2 Patienten aus der LEV-Gruppe (4 %) und 17 aus der CBZ-Gruppe (34,6 %) entwickelten medikamenten-assoziierte leichte Nebenwirkungen. Bei 3 der mit CBZ behandelten Studienteilnehmer musste die Therapie allerdings aufgrund eines Exanthems beendet werden. 11 Patienten schließlich, die unter LEV Anfallsrezidive entwickelt hatten, blieben nach einer Umstellung auf CBZ dann ohne Rezidive anfallsfrei und 2 von 3 Patienten, die Rezidive im Rahmen der CBZ-Behandlung erlitten hatten und auf LEV umgestellt wurden, entwickelten auch im Folgenden neue Anfälle. Carbamazepin und Levetiracetam könnten beides alternative antiepileptische Therapieoptionen bei Patienten mit einer neu diagnostizierten Neuro-Zystizerkose sein, wobei es bei mit CBZ behandelten Patienten häufiger zu leichten Nebenwirkungen kommen kann, so die Autoren.