Der zirkadiane Rhythmus ist der maßgebliche Zeitgeber im Tages- und Nachtzyklus. Aus molekularer Sicht basiert z. B. der Schlaf-Wach-Zyklus auf einer periodischen Auf- und Abregulation der Expression bestimmter Gene. Schon seit einiger Zeit ist aber auch bekannt, dass es einen Zusammenhang zwischen einem Polymorphismus bestimmter zirkadianer Gene, namens Cry1, Cry2 und Tef, und depressiven Erkrankungen gibt. Wissenschaftler des Department of Neurology, Affiliated Brain Hospital of Nanjing Medical University in Nanjing, China, sind nun in einer Studie der Frage nachgegangen, ob und welche Rolle diese Gene im Falle von depressiven Symptomen bei Patienten mit Morbus Parkinson spielen. Hierzu ermittelten sie bei 408 Parkinson-Patienten die demographischen Daten, den jeweiligen UPDRS-Score das Ausmaß kognitiver Defizite mittels Mini-Mental-Status-Test (MMST) und schließlich anhand der Hamilton Rating Scale for Depression (HAMD), ob die Studienteilnehmer unter depressiven Symptomen litten. Darüber hinaus wurde bei allen Patienten die Prävalenz eines möglichen Cry1 rs2287161-, Cry2 rs10838524- und Tef rs738499-Polymorphismus bestimmt und dann untersucht, ob es bei ihnen eine Assoziation zwischen den genetischen Polymorphismen dieser zirkadianen Gene und dem HAMD-Score gab. Nach Adjustierung hinsichtlich verschiedener klinischer Variablen zeigte sich in einem linearen Regressionsmodell, dass nur das zirkadiane Gen Tef, nicht jedoch die Gene Cry 1 oder Cry 2, mit dem HAMD-Score bei Patienten assoziiert war. Das Fazit der Wissenschaftler: Zwischen dem Polymorphismus von Tef rs738499 und depressiven Symptomen bei Morbus Parkinson besteht eindeutig ein Zusammenhang.