Es gibt wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Pestizid-induzierte Gen-Mutationen die Empfindlichkeit erhöhen, an Morbus Parkinson zu erkranken. Viele der bislang zum Thema durchgeführten Studien lassen diesbezüglich jedoch keine eindeutigen Ergebnisse erkennen. Forscher des Department of Emergency, The First Affiliated Hospital of China Medical University, Liaoning, Shenyang, Volksrepublik China, haben nun im Rahmen einer Metaanalyse untersucht, welche Rolle Pestizid-induzierte Gen-Mutationen bei der Entwicklung der Parkinson-Krankheit genau spielen. Hierzu führten sie mittels einer speziellen Software eine umfangreiche Recherche in den medizinischen Literatur-Datenbanken PubMed, Embase, Web of Science, Cochrane Library und CBM databases nach relevanten Studien durch, die seit der Gründung der Datenbanken bis zum 1. Mai 2013 zum Thema publiziert wurden. Darüber hinaus errechneten sie das nicht-adjustierte Quotenverhältnis (= crude odds ratio) mit 95 % Konfidenzintervall. Zur Auswertung kamen schließlich 10 Fall-Kontroll-Studien mit insgesamt 1.248 Parkinson-Patienten und 1.831 gesunden Kontrollpersonen. Die Metaanalyse dieser Studien ergab, dass Patienten mit Morbus Parkinson, die Pestiziden ausgesetzt gewesen waren, eine höhere Rate an Genmutationen aufwiesen als die gesunden Vergleichspersonen. Subgruppen-Analysen hinsichtlich des Gentyps zeigten, dass bei den Parkinson-Patienten mit Pestizid-Exposition vor allem die Mutationsraten im GSTP1 (= Glutathion S-Transferase P1)-Gen, im SLC6A3-Gen, das für den humanen Dopamintransporter DAT kodiert, und im MDR1 (= Multi-Drug-Resistence-1)-Gen höher waren als bei den Gesunden. Ein Publikationsbias war in dieser Metaanalyse nicht festzustellen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Pestizid-induzierte Gen-Mutationen, und zwar vor allem in den GSTP1-, SLC6A3- und MDR1-Genen, tatsächlich das Risiko erhöhen, an einem Morbus Parkinson zu erkranken, so die chinesischen Wissenschaftler.
(drs)
Abstract aus Genet Test Mol Biomarkers 2013, Aug 29, (Epub ahead of print)Zurück zur Startseite