Assoziation zwischen Eisenstoffwechsel und Morbus Parkinson?
Patienten mit Morbus Parkinson weisen im Bereich des temporalen Kortex ihres Gehirns offenbar einen Eisenmangel auf. Hierauf deuten die Ergebnisse einer Studie des Medical College of Qingdao University, Qingdao, China und des Sun Health Research Institute, Sun City, USA, hin. Die Forscher bestimmten in verschiedenen Regionen von Gehirnen verstorbener Parkinson-Patienten durch Massenspektrometrie mit induktiv gekoppelter Plasmaionenquelle (= ICP-MS 7500CE detector) die jeweiligen Eisenspiegel sowie mit Hilfe der Western Blot-Methode die Spiegel bzw. die Expression des Eisen-Transportproteins DMT1 (= divalent metal transporter 1), des regulatorischen Proteins IRP1 (= iron regulatory protein 1), seiner spezifischen mRNA-Bindungsstelle IRE (= iron-regulatory element), des TfR1 (= Transferrinrezeptor-1) sowie des Membranproteins FPN1 (= Ferroportin-1) und verglichen die Ergebnisse mit entsprechenden Werten in Gehirnen gesunder Kontrollpersonen und von Alzheimer-Patienten. Es zeigte sich, dass der Eisengehalt bei den Parkinson-Patienten im Bereich des temporalen Kortex deutlich niedriger war als in der Gruppe der gesunden Vergleichspersonen. Aber auch die DTM1-, IRP1-, IRE-, TfR1- und FPN1-Spiegel waren im temporalen Kortex der Gehirne der Parkinson-Patienten erniedrigt. Im Bereich des temporalen Kortex der Verstorbenen mit Morbus Alzheimer waren keine entsprechenden Veränderungen zu beobachten. Der Eisenmangel und die Dysregulierung bei den Eisen-assoziierten Proteinen lassen vermuten, dass bei Patienten mit Morbus Parkinson ein anderer eisenregulatorischer Mechanismus vorliegt, und dass es bei ihnen zwischen dem temporalen Kortex und der Substantia nigra möglicherweise zu einer Eisenumverteilung kommt, so die Forscher.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 18.07.2025 - 07:00): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Assoziation-zwischen-Eisenstoffwechsel-und-Morbus-Parkinson-.htm
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