Assoziation zwischen ADH1C*2-Allel und Alkoholabhängigkeit?
Das Enzym Alkoholdehydrogenase (ADH) wandelt Alkohol in Azetaldehyd um. Dabei gibt jedoch viele verschiedene Alkoholdehydrogenasen, so z. B. die ADH1C. Diese wiederum besteht aus zwei Allelen, dem Allel ADH1C*1 und dem Allel ADH1C*2. In einer aktuellen Studie des Department of Pharmacology, Faculty of Medicine, Pamukkale University, Denizli, Türkei, konnte nun gezeigt werden, dass es offenbar eine Assoziation zwischen dem vermehrten Auftreten des ADH1C*2-Allels und einer Alkoholabhängigkeit gibt. Teilnehmer der Fall-Kontroll-Studie waren 90 alkoholabhängige Patienten und 100 Personen ohne Abhängigkeit. Die Forscher isolierten bei allen Probanden die DNA und analysierten die Allele mit Hilfe des Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus (=RFLP). Die Häufigkeit des ADH1C*1-Allels lag bei den Alkoholabhängigen bei 0.68 und die der Kontrollpersonen bei 0.89. Die Häufigkeit des ADH1C*2-Allels hingegen betrug im Falle der alkoholabhängigen Patienten 0.32 und bei den gesunden Probanden nur 0.11. Die weiteren Analysen ergaben, dass auch die Häufigkeit des ADH1C*1/*1-Genotyps in der Kontrollgruppe mit 77 % deutlich höher war als bei den alkoholabhängigen Studienteilnehmern. Die Häufigkeit des ADH1C*1/*2-Genotyps wiederum war in der Kontrollgruppe geringer als in der Gruppe der Alkoholabhängigen (23 % versus 42 %). Hinsichtlich des Alters der Probanden war kein Unterschied zwischen den ADH1C-Genotyp-Gruppen festzustellen. Nach Ansicht der türkischen Wissenschaftler sollten weitere Studien durchgeführt werden, um den offensichtlichen Zusammenhang zwischen einer Alkoholabhängigkeit und der ADH1C noch besser erklären zu können.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 26.04.2024 - 04:29): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Assoziation-zwischen-ADH1C-2-Allel-und-Alkoholabhaengigkeit-.htm
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