Alkoholbedingte Lebererkrankung bei Schwangeren erhöht Risiko für extreme Frühgeburtlichkeit
Eine aktuelle Studie aus Schweden hat erneut zeigen können, dass eine Alkoholabhängigkeit werdender Mütter die Gesundheit und das Leben des ungeborenen Kindes aufs Äußerste bedrohen. Die Wissenschaftler des Visby Hospitals in Visby hatten das Outcome einer Schwangerschaft von 2.440 Frauen mit einer alkoholbedingten Lebererkrankung untersucht und mit dem von 24.460 gesunden Schwangeren aus der schwedischen Allgemeinbevölkerung verglichen. Bei 720 der 2.440 alkoholabhängigen Frauen wurde eine alkoholbedingte Lebererkrankung bereits vor der Geburt ihres Kindes diagnostiziert, bei den übrigen 1.720 Müttern erst nach erfolgter Entbindung. Es zeigte sich, dass die Frauen mit einer Lebererkrankung, unabhängig vom Diagnosezeitpunkt, insgesamt älter waren, einen höheren Body-Mass-Index (BMI) und niedrigeren sozioökonomischen Status aufwiesen sowie häufiger Zigaretten in der Schwangerschaft konsumiert hatten als die gesunden Kontrollpersonen. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab zudem, dass die Studienteilnehmerinnen mit einer vor der Geburt ihres Kindes diagnostizierten alkoholbedingten Lebererkrankung ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt hatten. Die Neugeborenen dieser Mütter waren signifikant häufiger SAG (= small-for-gestational age)-Kinder und hatten ein höheres Risiko für einen niedrigen APGAR-Wert (< 7) bei 5 Minuten als die Babys der Kontrollgruppe. Ein ähnlicher, etwas weniger stark ausgeprägter Zusammenhang fand sich auch bei den Frauen, bei denen erst nach der Entbindung eine alkoholbedingte Lebererkrankung diagnostiziert worden war. Diese Studienergebnisse sind erneut ein Beleg dafür, wie wichtig es ist, Frauen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge auch hinsichtlich einer möglichen Alkoholabhängigkeit eingehend zu untersuchen, so die Wissenschaftler.
(drs)
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Quellen-URL (abgerufen am 29.03.2024 - 16:27): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Alkoholische-Leberkrankheit-bei-Schwangeren-erhoeht-Risiko-f.htm
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