Alkohol beeinflusst prospektive Gedächtnisfunktionen
Alkoholkonsum führt zu Defiziten des prospektiven Gedächtnisses. Zu diesem Ergebnis kommt eine doppelblinde Studie des University College London, Großbritannien. Die Forscher untersuchten 32 gesunde, freiwillige Probanden. Während den Teilnehmern der einen Gruppe 0,6 Gramm Ethanol pro Kilogramm Körpergewicht verabreicht wurde, erhielten die Teilnehmer der Kontrollgruppe ein Plazebopräparat. Unter simulierten Bedingungen sollten dann alle Studienteilnehmer zukünftige Aufgaben planen, sich an diese erinnern und ausführen. Das episodische Gedächtnis der Teilnehmer untersuchten die Forscher mit einem standardisierten Gedächtnistest, die Planungsfähigkeit mit dem "Tower of London Task", ein Planungstest, mit dem unter anderem die Exekutivfunktionen des Gedächtnisses beurteilt werden können. Der Vergleich der beiden Gruppen zeigte eindeutig, dass die Teilnehmer, die unter Alkoholeinfluss standen, schlechtere Leistungen im Bereich des prospektiven Gedächtnisses aufwiesen. Dies traf jedoch nur für konkrete zukünftige Aufgaben zu. Dagegen ließ sich bei den alkoholisierten Teilnehmern eine Steigerung des prospektiven Gedächtnisses nachweisen, wenn es sich um eher abstrakte, simulierte zukünftige Aufgaben handelte. Dieses Studienergebnis könnte wichtige klinische Auswirkungen in der Rehabilitation bei chronischem Alkoholkonsum haben, so die Autoren abschließend.
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Quellen-URL (abgerufen am 20.04.2024 - 12:23): http://www.neuromedizin.de/Neurologie/Alkohol-beeinflusst-prospektive-Gedaechtnisfunktionen.htm
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