Parkinson-Patienten weisen im Frühstadium ihrer Erkrankung trotz eines normalen Lungenvolumens und Atemflusses offenbar häufig eine Störung ihrer Atemregulation auf. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Department of Thoracic Medicine, Concord Repatriation General Hospital und der Macquarie University in Sydney, Australien, mit 19 Patienten mit einem leichten bis moderat ausgeprägten Morbus Parkinson. Bei den im Durchschnitt 66 Jahre alten Studienteilnehmern wurden spirometrische Messungen zur Beurteilung des Lungen- bzw. Atemvolumens und der Geschwindigkeit des Luftflusses durchgeführt und die Diffusionskapazität der Lunge sowie die respiratorische Atemmuskelkraft ermittelt. Außerdem bestimmten bzw. untersuchten die Forscher bei steigender CO2-Zufuhr den Atemwegs-Okklusionsdruck sowie die Ventilation der Patienten und führten in Ruhe sowie nach 20-minütiger Exposition mit 15% Sauerstoff arterielle Blutgasmessungen durch. Die Auswertung aller gesammelten Daten ergab, dass sowohl der Atemfluss als auch die Lungenvolumina bei 16 der 19 Patienten normal waren. Der maximale inspiratorische und der maximale exspiratorische Atemdruck lagen jedoch bei 13 bzw. 15 Studienteilnehmern noch unter der Untergrenze für die Normalwerte (LLN= The lower limit of normal). 7 der 15 Patienten mit dem deutlich erniedrigten exspiratorischen Atemdruck wiesen außerdem eine verminderte Atemsteuerung auf die induzierte Hyperkapnie auf und in 11 Fällen lag ein abnormaler Atemwegs-Okklusionsdruck vor. Zwischen einer Beeinträchtigung der Atemsteuerung und einer verminderten Atemmuskelkraft, aber auch zwischen dem Schweregrad der Parkinsonerkrankung und der respiratorischen Funktion konnte kein Zusammenhang festgestellt werden. Aus ihren Studienergebnissen schließen die Forscher, dass Parkinson-Patienten im Frühstadium ihrer Erkrankung, oft noch vor Auftreten erster motorischer Symptome, häufig eine abnormale Atemregulation haben.